Re: Triebzug ET99 - Hilfe benötigt
von Atlanta » So 24. Jan 2021, 14:07
Moin Michael,
leider Nein, denn die ¼ Züge der Berliner S-Bahn Züge wwaren zwei kurzgekuppelte vierachsige Wagen und deren Vorgänger waren dreiachsige Einzelwagen mit der unveränderten Achsanordnung der unmotorisierten Einzelwagen, welche aber zu Pärchen kurzgekuppelt wurden. Bei der Wannsee Bahn waren es Anfangs 10 Wagenzüge mit 2 angetriebenen Motorwagen, von denen je nur 1 Achse angetrieben war. Das erwies sich als untermotorisiert, so daß vier Motorwagen verwendet wurden mit sechs unmotorisierten Wagen dazwischen.
Erst später setzte man unmotorisierte Wagen zwischen die motorisierten Wagen und schaffte so drei- bzw. vierteilige, kurzgekuppelte Triebzüge.
Bei den erst später geschaffenen ¼ Zügen mit vierachsigen Wagen verfügten nur die Motorwagen über zwei angetriebene Drehgestelle, wovon nur jeweils eine Achse angetrieben war, später alle zwei Achsen der Drehgestelle.
Bei den kurzgekuppelten ¼ Zügen wurde erst noch später auf je ein angetriebenes Drehgestell je Wagen gesetzt und dann alle Drehgestelle angetrieben.
Anfänglich wurde die seitliche Stromschiene von oben bestrichen ab 1926 aus Sicherheitsgründen von unten bestrichen.
Die Hamburger Stadtbahnwagen von 1935 hatten erstmals seitlich bestrichene Stromschienen.
Nennspannung 1200 V DC Gleichstrom.
Die Wannsee Bahn fuhr mit 750 V DC Gleichstrom und erst später mit anderer Spannung.
Bis 1500 V DC Gleichspannung ist der Betrieb mit Stromschienen als Nennspannung zugelassen.
Isolatoren gibt es für Nennspannungen nur für 600 V, 1200 V und 1500 V.
Bei Bahnen mit 750 V oder 800 V Nennspannung wird aber gerne das nächst tiefere Isolationsmarerial gewählt, wegen der Kostenersparnis, die Praxis über Jahrzehnte hinweg hat Bewiesen, daß es immer noch sicher ist.
Experimente mit dem sogenannten "Drehstrom" also die Rückspeisung durch den Triebwagen beim Abbremsen in die Fahrleitung funktionierte nur dann reibungslos, wenn zur gleichen Zeit auch ein elektrischer Verbraucher im selben Abschnitt unterwegs war, der die zusätzliche Energie benötigte, erst Versuche wurden bereits dazu schon um 1898 gemacht, die Sache ist also nicht so "Neu" wie man es des den technikinteressierten "Fahrgästen" gerne "weismachen" will.
Bei Stromschienenfahrzeugen sind die Stromabnehmer an den Drehgestellen oder jeweiligen Wagenenden aber auch an den nicht angetriebenen Mittelwagen, sofern vorhanden.
Um Trennstellen im Netz zu überbrücken dürfen die nicht länger als ein Triebzug sein. Die Stromabnehmer sind so angeordnet, daß so lange wie möglich Netzspannung je Abschnitt entnommen werden kann bzw. so früh wie möglich Fahrspannung nach einer Trennstelle entnommen werden kann.
In der Praxis erwies sich eine "Überkreuzverbindung" der Stromabnehmer als sehr hifreich:
• Bei zwei Wagen gehörten von vier Stromabnehmern die Stromabnehmer 1 und 3 sowie 2 und 4 zusammen.
• Bei drei Wagen von sehs Stromabnehmern gehörten die Stromabnehmer 1, 2 und 4 sowie 3, 5 und 6 zusammen.
Bei Gleichstrombahnen ist aber die Länge der einzelnen Abschnitte auf 1500 m begrenzt. Die Unterwerke oder Gleichrichter Werke müssen im Abstand entlang der Strecke verteilt sein.
Beim Hamburger Triebwagen waren die Antriebe m.E. an den Einzelachsen angebracht worden, bei den Triebwagen von 1912 in den Drehgestellen der Endwagen.
Man fuhr mit beiden Bügeln am Fahrdraht, wobei jeder Bügel einen Motor speiste.
Schönen Gruß,
Ingo
G.W.&.A.R.R. in H0 US Süd- und Pfirsichstaat Georgia 1928
L.T.E. – Lübeck Travemünder Eisenbahn Epoche I + II in H0/H0e
Mechanisches Stellwerk