Hallo Carsten und Norbert,
das Dilemma lieg meines Erachtens in den so vielfach praktizierten "Gewohnheiten" des "kassischen" Modellbahnbaus, so daß ungewöhnliche Lösungen befremdlich wirken und sehr oft zum Anstoß von ablehnender Kritik führen.
Man hat bei Dachschrägen das Problem, daß es im Hintergrund niedrig ist und vorne recht gut für höhere Bauten. Meistens werden Bahnhofe weiter vorne dargestellt mit zum Hintergrund liegenden Bahnhofsgebäude, sehr selten werden Häuser oder Stadtbauten davor errichtet, selbst mit der Botanik tut sich der Modellbahner sehr oft schwer, was die uneingeschränkte Sicht auf die Gleisanlagen "verstellt" bzw. verdeckt.
Erlaubt ist, was einem selbst gefällt, man selbst erbaut sich sein Eisenbahnimperium und baut in erster Linie nicht für andere Personen, außer man baut in einer Modul- oder Segmentgruppe oder für einen Klub oder Verein.
Es gibt nur noch wenige Ortschaften, wo Bahnhofe außerhalb der zentralen Bebauung des Ortes liegen, in früheren Epochen war das aber anders, da wurden Bahnhöfe in der Nähe von Ortschaften angelegt, im Zuge der Stadtentwicklung aber zunehmend von der örtlichen Bebauung umschlossen.
Selbst bei der Straßengestaltung von gibt es zwei wesentliche Bauarten die sowohl beim Vorbild, als auch im Modell anzutreffen sind, wovon eine, eher selten im Modell dargestellt wird und wenn dann nicht beidseitig vom Bahnhof.
Straße mit einseitiger Bebauung, also Fassaden in Richtung Gleisanlagen.
Straße mit beidseitiger Bebauung, also die Rückseiten der gebäude zeigen in Richtung Gleisanlagen und lediglich beim Empfangsgebäude entsteht so ein kleiner Platz ein sogenannter "Hof" mit Bahnbauten.
Steht man vor einer Anlage, welche sich unter einer Dachschräge befindet, schweift der Blick nach unten, so daß man eigentlich immer auf die Dächer der Gebäude sehen könnte. Man kann die hinteren Gebäude eben gerade so niedrig halten, daß sie unter die Dachschräge passen, etwas größere Gebäude davor, abgelöst vom Bahnhof mit den Gleisanlagen und davor,...auch einige Gebäude, denn man hat ja irgendwo immer die Paradestrecke, die muß eben nicht zwangsläufig im Bahnhofsareal liegen. Der Einwand, man möchte den freien Blick auf die Weichen haben, trifft bei Rangieranlagen eher zu und ist durchaus berechtigt, ein guter Fahrdienstleiter, weiß aber wo seine Weichen liegen und wie lang seine Gleise sind, ebenso der Lokführer des einfahrenden Zuges und auch der örtliche Rangierleiter. Als Modellbahner "verkörpert" man alle diese Beriebsorgane in einer Person.
Bei "kluger" Gestaltung des Stellwerkes kann man auf Ruckmeldeeinrichtungen verzichten, denn Schalter in der Anordnung von Hebelbänken, ermöglichen die "Rückmeldung" ohne speziell Rückmeldeleuchten verbaut zu haben. Die Hebelstellungen ermöglichen es den Stellzustand der Weichen und Signale, zuverlässig anzuzeigen.