Wasser-, Betriebsstoff-, und Bekohlungsanlagen für BWs




Moderator: HF110c

Wasser-, Betriebsstoff-, und Bekohlungsanlagen für BWs

Beitragvon Atlanta » Do 23. Jul 2020, 01:45

Moin Kollegen,

zum Thema Bekohlungsanlagen fand ich im Polytechnischen Journal einen Beitrag aus einem Buch von 1908, eingescannt von der HU Berlin.

Lokomotivbekohlung
Regierungs - Baumeister Lutz, Kiel



In dem Artikel wird darauf hingewiesen, daß es für die Kohlen schädlich sei, die aus größeren Höhen stürzen zu lassen, warum das aber so ist, geht aus dem Beitrag nicht hervor.

Aus einem anderen Buch zum Thema Transport von Massengütern zur Lagerung in Frachträumen oder Kohlebunkern auf Schiffen oder an Land, fand ich aber eben diesen Hinweis, warum Kohlen nicht aus größeren Höhen gestürzt werden sollen, das hat mehrere Gründe:
• Entstehung von Kohlenstaub
• mögliche Explosionsgefahr
• mögliche Selbstentzündung durch Funkenschlag
• mögliche Bunkerbrände
Zur Gefahrenabwehr sollten Kohlen nie über größere Höhen geschüttet oder gestürzt werden.

Nicht immer führt der einfache Weg zum Erfolg.

Die Bunkeranlage Köln Figur 20 des Beitrages, wurde von der Fa. Märklin als Modell aufgelegt.

Schönen Gruß,

Ingo
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von Anzeige » Do 23. Jul 2020, 01:45

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Re: Bekohlungsanlagen

Beitragvon Atlanta » Do 23. Jul 2020, 17:22

Moin Kollegen,

im vorangehenden Beitrag wurde vom Regierungs-Baumeister Lutz, Kiel im Politechnischen Journal von 1908 erwähnt, daß sich mechanische Förderanlagen mit Hunten oder Eimerketten immer, größerer Beliebtheit erfreuen aber bei welchen Einrichtungen leider nicht.

Hochbunkeranlagen, Kornspeicher, Mühlenbetriebe, Schöpfwerke, Eimerkettenbagger sind nur wenige der vielen Anwendungsmöglichkeiten.

Hunt'sche Förderanlagen arbeiten mit einem gegenläufigen Transportgefäßesystem, die am tiefsten Punkt selbstätik über eine Mechanik das Transportgut aufnehmen und am höchsten Punkt entleeren und ausschütten.

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Geimeinfreie Planzeichnung eines Kohlebunkerturms mit zwei Kammern und Hunt'scher Förderanlage

Eimerkettenförderanlagen bestehen aus einem langen Förderband, Förderseil oder Förderketten mit daran befestigten, teilweise auch beweglichen, etlichen, eimerartigen Gefäßen, die am tiefsten Punkt das Transpurtgut schöpfen und über eine Mechanik am höchsten Punkt entleeren und ausschütten.

Bild
Gemeinfreie Planzeichnung eines Kohlebunkerturms mit Eimerketten Förderanlage

Die bessere Effizienz erziehlt aber die Eimerkettenförderanlage mit ihren, vom Volumen eher kleineren Behältern. Zur kontinuierlichen Förderung langt ein verhältnimäßig schwacher Motor, mit geringer Leistung aus, der im Dauerbetrieb, mehr Material befördert, als die Hunt'sche Förderanlage.

Schönen Gruß,

Ingo
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Re: Bekohlungsanlagen

Beitragvon Allstromer » Do 23. Jul 2020, 17:53

Sehr interessante Thematik, schön, dass Du das ausgegraben hast!

Gruß
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Re: Wasser-, Betriebsstoff-, und Bekohlungsanlagen für BWs

Beitragvon Atlanta » Do 23. Jul 2020, 21:42

Moin Kollegen,

bei der Eisenbahn werden auch Wasserstationen benötigt, nachfolgend sind unterschiedliche Varianten aufgeführt.

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Wasserstation mit Windmotor und Speisewasser Vorwärmung

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Pumpe für Handbetrieb und Wasservorwärmung

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Große, bei Bedarf überdachte Wasserstation.
Lokomotiven fahren über die Gleise e heran und werden mit den Wasserkranen b befüllt, bei c steht eine kleine Dampfmaschine, womit das Wasser aus einem Brunnen heraufgepumpt wird, der Kessel der Dampfmaschine ist bei c eingemauert, a is das Reservoir.

Laut einer gesetzlichen Vorschift sollen Kohlestationen längsseitig, parallel zu den Gleisen errichtet werden, die L.T.E. geht neue Wege und stellt Bunkertürme an einigen Bahnstationen auf, bei denen die Kohle mit Hilfe der eigenen Schwerkraft, bei Entnahme, nach unten rutscht.
Die Befüllung erfolgt mit einem Gegenläufigen Schrägaufzug oder einem Förderband nach dem Eimerkettenprinzip, wie es be Kornmühlen und Getreidehebern üblich ist.

Für einen modernen und effizienten Bahnbetrieb sind aber auch Werkstätten und Betriebswerke erforderlich.

Bild
Figur 42 zeigt eine mögliche Anordnung von Betriebswerkstätten
Unten im Plan die Wagenhallen mit dazwischenliegender Schiebebühne.
Das lange weiße Gebäude ist das Werkstattmagazin.

Bild
Bild mit Genehmigung der US Library of Congress
In den USA hat sich so eine Art eines Backshops länger erhalten als in Deutschland.

Bild
Rotunde, eine sehr frühe Bauform von Lokschuppen.

Bild
Gleisanordnung in einer Rotunde mit mittiger Drehscheibe.

Rotunden gelten im Allgemeinen, als eine nicht sehr effiziente Art und Weise zum Abstellen von Lokomotiven, in Verbindung mit Werkstätten oder daraufzulaufende Bahnsteighallen, haben sie aber auch ungeahnte Vorteile.

Hinweis zu den verwendeten Bildern, die Drucklegung dieser Werke stammte von vor 1881 und gilt somit als gemeinfrei.
Schönen Gruß,
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