Moin die Herren,
Kurt, du brauchst solche Dinge nicht unbedingt selber konstruieren zu können, man kann sich auch bei Vorlagen Anderer bedienen.
Eine gute Quelle für sowas ist thingiverse.com, dort teilen viele Leute ihre Entwürfe.
Die "Kunst" besteht darin, den richtigen Suchbegriff einzugeben:
unter "Briefkasten" war ich nicht erfolgreich, da viele Leute dort englische Begriffe verwenden, allerdings wurde ich mit "letterbox" recht schnell fündig:
Es fehlen Angaben zur Größe, trotzdem habe ich mein Glück versucht.
Beim Import stellte sich raus, dass der Briefkasten in 1:1 konstruiert worden ist, also habe ich ihn auf 1:87 und 1:22,5 runterskaliert.
Fertig gedruckt sehen sie dann so aus:
Was auffällt: in H0 (ignoriere bitte den Krusch hinten) ist die Form kaum noch zu erkennen.
Shapeways bekommt sowas hin, oder Gerd "Altesel" im Stummelforum, aber mein Drucker aus der Budget-Klasse ist dafür definitiv zu schwach auf der Brust...
Vielleicht magst du, Michael, dich mal daran versuchen?
(ich war zu faul, die Düse zu wechseln, mit 0,4mm ist kein Blumentopf zu gewinnen)
In 1:22,5 ist die Struktur gerade noch akzeptabel; das Streifenmuster (durch die "Würstchen") verschwindet unter Grundierung (*).
Die Beleuchtung (also Ausrichtung der Teile im Tageslicht) habe ich bewusst "unvorteilhaft" gewählt, damit alle Macken zu erkennen sind.
In H0 würde ich den Resindrucker wählen, der bekommt solche feinen Strukturen besser hin. Zudem lässt sich Resin sehr angenehm lackieren (Weinert oder Steinhagen klappen prima).
Mal zu den Kosten und zum Zeitaufwand, Kurt:
In 1:22,5 betrug die Druckzeit 45 Minuten, Material ca 9 Cent.
In 1:87 betrug die Druckzeit 5 Minuten, Material ca 0,3 Cent.
Also egal. Die Zeit ist auch eher nebensächlich, da ich nicht neben dem Drucker sitzen muss, der kommt gut ohne mich klar.
Bei einem Resindrucker wird immer die komplette Fläche in Schichten gedruckt (bei mir 115x65mm), da ist es egal, ob es ein Briefkasten ist oder ich 50 auf die Fläche packe.
In solchen Fällen ist eine "Massenfertigung" ohnehin wirtschaftlich, da immer etwas Resinharz übrig bleibt und ich es nicht in die Flasche zurück schütten mag.
Rein von den Materialkosten ist hier durchschnittlich Faktor 2 anzusetzen (gegenüber dem Filament-Wolf), durch Schwund von Resin und Verbrauch von Isopropanol als Reinigungsmittel.
Shapeways nimmt, soweit ich es weiß, einen Mischpreis aus Materialmenge und Anzahl Vorlagen:
hier würde es sich lohnen, eine gemeinsame Vorlage zu generieren, die beispielsweise 20 Briefkästen kombiniert, oder mehrere Briefkästen und einige Telefonzellen, egal.
Ich selber habe dort noch nicht bestellt, nur mehrere Ergebnisse gesehen:
hätte ich vor, detaillierte Wagen in H0 oder kleiner zu drucken, weiß ich um die Grenzen meiner Hobby-Geräte und würde Shapeways wählen.
Ich beschränke mich aber bislang lieber auf funktionales Zubehör wie Servohalterungen oder so, also nichts, das man großartig hier im Forum präsentieren könnte
Viele Grüße,
Oliver
Weil vergessen:
(*) ich habe bislang noch kein Filament lackiert, weil es nicht nötig war.
Wie gut welcher Lack auf PLA (das übliche Zeug) hält, wäre auszuprobieren.
Alternativ wäre PET-G oder ABS eine Möglichkeit, die für den Außenbereich ohnehin geboten sind.
Das meiste Filament gibt es nur in Grundfarben oder quietschbunt: Michael hat bei der Wahl seines "Telefonzellengelb" ein gutes Händchen bewiesen...