seit längerem hege ich den Wunsch, mir einen Kamerawagen zu bauen, um Videos vom Fahrbetrieb machen zu können.
Unsichtbar muss die Kamera nicht eingebaut werden, sie ist ja auf den Videos nicht zu sehen
Eine dafür angeschaffte "Feuezeugkamera" für 20 Euro erwies sich als so grottenschlecht, dass ich sie nicht mal verschenken mag...
Zudem hat sie eine etwas unglückliche Steuerung mit nur einem Taster, das hätte die Modifikation eines Funktionsdecoders bedurft.
Grundsätzlich stört mich auf den Videos, die man meistens zu sehen bekommt, dass die Kamera stur nach vorne schaut, während der Zug einen Bogen macht: eine Kinematik muss also her, damit die Kamera mitschwenkt! Ob das wirklich nötig ist, klären wir weiter unten: schließlich fahren wir nie über Spielzeugradien...
Durch einen Bericht in einem Fotoheftchen bin ich auf eine Entwicklung gestoßen, die ich wohl vollends verschlafen hatte: Action Cams!
Vermutlich wissen es alle außer mir, das sind sehr kleine, mittlerweile sehr leistungsfähige Videokameras, die man sich an den Helm montieren kann, wenn man Bungee hüpft.
Oder mit dem Mountainbike "downhill" Flurschaden anrichtet, irgendwas in der Art.
Der bekannteste Vertreter dürfte GoPro sein, doch selbst deren kleinstes Modell ist mit 38mm Breite etwas zu groß für den angedachten Zweck, nämlich für die Verwendung auch in H0e-Fahrzeugen.
Dann bin ich über die kleine Sony gestolpert, die mit 24mm Breite prima passt, einen Bildwinkel von 170° angibt (diagonal!) und in FullHD filmen kann.
Mit 160 Euro macht sie einen Spontankauf etwas schmerzhaft, zugegeben.
Bedient wird sie entweder mit einem Taster, alternativ mit einer App für Android oder Ei-Phone.
Das habe ich nicht ausprobiert, weil ich sowas nicht habe, nur ein Tablet, das ist "für mal eben" aber etwas zu sperrig.
Es gibt aber noch eine andere Möglichkeit: gegen den Einwurf von Euronen bekommt man eine Armband-Steuerung, mit einem 1,5-Zoll-Display.
Meine Herren, das ist klein!
Aber: die Steuerung verbindet sich über Wi-Fi mit der Kamera, ich kann sie also vom Handgelenk steuern und habe dort ein Livebild.
Ganz klare Kaufempfehlung!
(macht die Geschichte 60 Euro teurer, allerdings)
Ebenfalls im Lieferumfang ist ein Spritzwassergehäuse, es soll wohl 3m Wassertiefe abkönnen. Für Radfahrer im Regen, denke ich mal...
Als separates Zubehör gibt es einen Linsenschutz, also eine Aufstecklinse. Da die Frontlinse bei dieser Kamera vorne rausschaut, halte ich das Ding für ein Muss - besonders für Modultreffen.
Im H0e-Wägelchen sieht sie so aus:
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Für diesen Wagen ist sie einen Hauch zu breit, liegt nicht auf der Ladefläche auf.
Aber die brauche ich eh nicht, weil ich den Wagen daneben doppelt habe und von ihm nur das Fahrgestell hernehme.
Eine kurze spontane Testfahrt sieht so aus:
[youtube]watch?v=CfXLZB69mss[/youtube]
Das halte ich für hinreichend ansehnlich (nicht das Testoval, das meine ich nicht)
Den Bildwinkel habe ich horizontal mit ca. 90° gemessen - die 170° diagonal sind also übertrieben, oder es gibt eine versteckte Einstellmöglichket (die Kamera kam erst heute Nachmittag, außerdem ist Anleitunglesen anstrengend)
Zudem finde ich, dass eine Kinematik nichtmal nötig ist, was meint ihr?
Die WIFI-Reichweite und Akkulaufzeit werde ich noch testen, im Moment laden Kamera und "Armbanduhr".
Ich werde sie definitiv behalten, einen zweiten Akku und den Linsenschutz dazu bestellen, und jeweils einen Wagen in H0, H0m und H0e umrüsten.
(falls jemand einen rollfähigen, ansonsten schrottigen Wagen in H0m übrig hat, bitte zu mir!)
Viele Grüße,
Oliver