Hallo,
schön, dass ihr beiden meinen Beitrag gelesen habt. Es stellt sich nur die Frage, ob ihr ihn auch verstanden habt. Eure Kommentare deuten nämlich darauf hin, dass das nicht der Fall ist.
Von mir aus darf/kann/soll jeder bauen und betreiben was er will und es als Modellbahn bezeichnen. Das Problem, von dem ich schrieb, ist, dass es immer selbstverliebte Menschen gibt, die sich und ihr Hobby gedankenlos von sensationsgeilen Medienvertretern präsentieren lassen, die genau diese Hobbykollegen am Nasenring durch die Manege der Eitelkeiten zerren. Für diese sensationslüsternen Berichtezusammenklatscher und ihre Klientel gibt es kein größeres Vergnügen, als sich an deren Privatleben zu ergötzen um sich über sie zu erheben. Ein Bekannter von mir arbeitet als Cutter (offizielle Berufsbezeichnung für Menschen, die Bilder zu sendefähigen Beiträgen zusammenschneiden) bei einer TV-Produktionsfirma, die für das Regionalprogramm von RTL und Sat1 Programmbeiträge liefert. Ich durfte ihm dabei mehrfach über die Schulter schauen und bekam mit wie aus Rohmaterial durch gezielte Schnitte von Aussagen und O-Tönen sinnverzerrt bis sinnentstellt wurde. Das ging sogar bis in die Sinnverkehrung. Diese Vorgehensweise wird regelmäßig bei Interviews auf der Straße oder eben in Beiträgen über medial unbekannte Menschen eingesetzt, weil diese sich nicht wehren bzw. nicht wehren können. Fakt ist, dass ein Cutter jeden Menschen mit Fachkompetenz in einen sozial inkompetenten Fachidioten zurechtschneiden kann. Wenn man für einen zweieinhalbminütigen TV-Beitrag drei Stunden Material zur Verfügung hat, dann sind da nicht nur sendefähige Dinge bei, die den Interviewten in einem guten Licht dastehen lassen.
Habt ihr euch mal mit mehreren Menschen gleichzeitig eine Sendung über Modellbahn angeschaut, wo niemand wusste, dass ihr Modellbahn betreibt? Wenn ihr euch anschließend über die Sendung mit den anderen Zuschauern unterhaltet, erkennt ihr ganz schnell Wahrnehmungen der anderen. Die werden sich stark von denen abheben, die ihr gemacht habt. Genauso war es mit meinem ersten Beitrag zu diesem Thema. Ich bin nur verantwortlich für Dinge, die ich schreibe, aber niemals für Dinge, die andere in meine Beiträge hineininterpretieren. Es ist erstaunlich mit welch einfachen Mitteln man Inhalte manipulieren kann. Polemik wirkt auf vielen psychologischen Ebenen.
Durch meine berufliche Arbeit habe ich viel mit der Lokalpresse, die auch Online-Artikel über mich verfasst, zu tun. Deshalb habe ich eine gewisse Medienkompetenz entwickeln müssen, auf die viele nicht zurückgreifen können. Aber eines weiß ich schon jetzt: Ich halte mein Gesicht nicht in eine laufende Kamera!!! Das gilt für meine Arbeit ebenso wie für mein Hobby. Letzteres gehört zu meinem Privatleben und ist allein deshalb eine Tabuzone für mediale Elemente. Während ich bei meiner Arbeit nicht auf die Medien verzichten kann - dort benötige ich sie - bleibt mein Privatleben vor ihnen verborgen. Es ist schon schlimm genug, dass meine private Anschrift bereits über Google auffindbar ist.
Lieben Gruß
HF110c