Moin Kollegen,
Ich selber beklag mich nicht nicht, als Gewerkschaftler muß ich solidarisch sein und das mit befürworten. Meiner Meinung nach dürfen die Eisenbahner noch viel härter streiken so wie in Frankreich, Italien oder Groß Britannien, wo dann tagelang garnichts mehr geht, das würde in den Chefetagen des DB AG Konzerns so rihtig als "Wachmacher" wirken. Hierzulande ist man eben nicht "abgebrüht" genug, sondern eher "weichgespült".
Wenn am Flughafen die Piloten streiken, hebt nicht eine Maschine ab.
Wenn am Flughafen die Lotsen streiken dann fliegt nicht eine Maschine den Flughafen an, bezogen auf die Bahn wären das die Fahrienstleiter in den Stellwerken.
Wenn ein Lokführer streikt muß er mit seiner Lok sich irgendwo hinstellen wo er niemanden "behindert", das ist aber nicht im Interesse eines Bahnstreiks.
Besser wäre es "neuralgische" Punkte zu blockieren. mit einem Zug wichtige Bahnstrecken "dichtzumachen!" Die Wirkung wäre jedenfalls viel größer.
Was wäre wenn das Kraftwerkspersonal in den Schaltzentralen streikt und den Schalter auf "Aus" stellt, du wirst mal sehen, wie schnell man dann zu einer Einigung kommt, gut bei unserem Verbundnetz müßten dann etliche Kraftwerksbelegschaften mitstreiken, sonst bringt das keinen Erfolg, denn ein ausgefallenes Kraftwerk ließe sich durch andere ersetzen.
Schauen wir mal ins Ausland, wenn bei der "Tube" in London gestreikt wird, dann wird irgendwo im Tunnel ein Zug auf einer Streckenkrezung so abgestellt das zu mindest 4 Strecken "dicht" sind, das bedeutet für london das Verkehrschaos, gerne streikt dann der Rest der Belegschaft von London Transport auch mit und es fährt nicht ein einziger roter Bus durch die Gegend. Bisher wurden dann Einigungen innerhalb von wenigen Stunden oder Tage erzielt wofür man sonst Wochen gebraucht hätte.
Bei uns im Lande ist es aber mit der Soidarität nicht allzuweit her, das habe ich selbst bei einem Streik in der Druckereibranche erlebt. Ich war mal wieder von der Bundesagentur für "Auch keinen Job" zu einer Zeitarbeitsfirma als Zwangsfreiwilliger verpflichtet worden und sollte als Streikbrecher eingesetzt werden, damit die größte Boulevardzeitung Deutschlands pünktlich ihre Wochenzeitungen ausliefern konnte. An den Tag trat ich der Gewerkschaft bei und stellte mich solidarisch mit auf die Straße, allerdings machte ich anschließend der Zeitarbeitsfirma das Leben zur Hölle, indem ich begann einen Betriebsrat zu gründen und den die Grenzen ihres handeln aufzeigte, wir erhielten viel Unterstützung von Ver-Di in Hamburg.
Die Kollegen, welche als Streikbrecher arbeiteten wurden nach dem Streik von dem Stammarbeitern von der Druckerei gemobbt und geärgert. Die Kollegen welch aus Solidarität mitstreikten, sollten zwar von der Zeitfirma gemobbt werden oder man wollte sie schnell wieder loswerden oder man wollte sogar, daß sich unser Betriebsrat dem Firmeneigenen Arbeitgeberfreundlichen Betriebsrat "unterwirft" oder "eingliedert" was dann zu einem Streik um Prinzipien führte ähnlich wie jetzt bei der Bahn. Für meinen geschmack kam es viel zu schnell zu einer Einigung.