Moin,
Roco hat auf pünktlich zur Spielwarenmesse in Nürnberg eine neue pp für die Z21/z21 vorgestellt.
Sie heißt einfach nur "Z21" und man findet sie (für Android)am Leichtesten über play.google.com.
Sie kann parallel zur alten z21-App installiert werden, die wohl augenscheinlichste Neuerung ist das "Stellwerk".
Hier kann ich einen Gleisplan erstellen, Signale und Belegtmelder einfügen - das Tablet funktioniert dann wie ein Gleisbildstellpult.
Meins jedoch nicht, denn wichtig sind jedoch die Systemvoraussetzungen.
Mindestens Android 4.4.4
Mindestens 2GB RAM
Das kann ich bestätigen:
auf meinem leicht betagten Tablet mit Android 4.4.2 und 1GB RAM ließ sich die App zwar starten, stürzte aber regelmäßig ab.
Mit Android 4.2 ließ sich die App gar nicht erst starten.
Auf einem Mobiltelefon mit Android 7 und 4GB lief sie über einen längeren Zeitraum tadellos - allerdings macht das Stellwerk bei einem 5"-Display keinen Spaß.
Da ich mich mit der bisherigen App nicht viel befasst habe (und mit dieser neuen Version zwangsläufig auch nicht), ist mir ein Vergleich der übrigen Funktionen zurzeit nicht möglich.
In diesem Werbevideo von der Messe
Werden ein paar Grundfunktionen vorgestellt.
Erste Nachträge:
1. die Abstürze passierten bei mir nach wenigen Minuten. Da war die App allerdings nicht mit der z21 verbunden.
Ist sie verbunden, kam bislang erst ein Absturz, nach schätzungsweise einer Dreiviertelstunde. Das ist sicher meinem alten Tablet geschuldet.
Da ich es nur als Stellwerksanzeige würde benutzen wollen, ist das (für mich) zu verschmerzen.
2. Werden im Stellwerk Weichen oder Signale angelegt, dann wird deren Adresse fortlaufend durchnummeriert. Bei bestehenden Anlagen ist das natürlich wenig praktikabel.
Hierzu muss dann die Weiche/Signal editiert werden.
3. werden Signale angelegt, dann wechseln sie auch ihre Farbe, wenn ich sie mit der WLANmaus anspreche. Im Stellwerk sind sie jedoch nicht zu schalten.
Das funktioniert erst im Fahrbetrieb - was Sinn ergibt.
Die Auswahl an Signalen beschränkt sich auf zwei-, drei- und vierbegriffige Signale und ein Formsignal.
Ich kann natürlich das Dreibegriffige Signal als Vorsignal missbrauchen, allerdings unter Verzicht auf Vr2.
4. werden dreibegriffige Signale angelegt, dann kann ich sie im Fahrbetrieb zwar mit der App schalten, aber erstmal nur in der Reihenfolge Hp1, Hp0, Hp2
Jedes Signal lässt sich aber im Stellwerk editieren. Zudem habe ich die Möglichkeit, mit einem Doppelklick ein Signalbild zu "überspringen".
5. wie Anlagen von der alten App auf die neue exportiert werden, oder bei der neuen App von einem Gerät zum anderen, wurde ja im Video gezeigt.
Letzteres habe ich ausprobiert, es wird wirklich alles übertragen.
6. eine Schnittstelle zur Multimaus oder WLANmaus gibt es indes nicht. Ich muss also alle Loks sowohl in der App als auch auf einem der Mäuse einpflegen.
Der Herr von Roco tat das im Video ab, als er meinte, dass eine Importfunktion nur zu "Verwirrung" führt.
Der Export funktioniert nur zu anderen Tablets oder Smrtphones.
Damit schafft Roco zwei Produktlinien oder bürdet dem Anwender mehr Arbeit auf - was schade ist.
Es würde ja reichen, wenn es eine "Senden"-Funktion gäbe, und dann werden Loknamen und -adresse übertragen.
So könnte ich meine nicht wenigen Loks auf dem Tablet einpflegen, das dann als "Master" fungiert.
Allein dieser Punkt bietet bereits genug Potenzial für die nächste "Z21-App"
7. das Fahren mit den Lautstärketasten ist auch in dieser Version nicht implementiert. Da hätte Roco besser bei den Wettbewerbern geschaut...
Mein Fazit nach einer Nacht:
die neue Z21-App sieht schicker und aufgeräumter aus, verlangt zwangsläufig bessere Hardware.
Der Datenbankabruf von Fahrzeugen aus dem Internet, samt Foto der Lok, ist eine sinnvolle Neuerung, beschränkt sich jedoch (natürlich) auf Fahrzeuge von RoFl.
Habe ich eine Lok eines anderen Herstellers, dann könnte ich auf das entsprechende Pendant von RoFl zurückgreifen, sofern es das gibt, natürlich.
Andererseits spricht nichts dagegen, selber Fotos seiner Fahrzeuge zu machen - entweder mit dem Tablet selber oder auf vorhandene Fotos in der Galerie zurück zu greifen.
Auf einem Tablet ist im Fahrbetrieb der Bildschirm halbiert, wie bei der alten App.
Um Weichen auf einem 10"-Tablet stellen zu können, kann ich in den Vollbildmodus gehen, steurere vielleicht mit der Maus.
Ist ein ausreichend großes Tablet vorhanden (und mit 10" meine ich nicht "groß"), dann ließe sich die App auch gut als Gleisbildstellpult verwenden.
Der Nachteil, dass man mit Tablet/Smartphone mehr auf das Gerät in der Hand schaut, entfällt hier: bei einem GBS kann ich auch für einen Moment nicht den Zügen zuschauen.
Durch Scrollen oder Zoomen entfällt teilweise der Nachteil des kleinen Ausschnitts.
Die neue App wird zuvorderst Diejenigen zufrieden stellen, die schon die alte App benutzt haben. Der Miscbetrieb mit der Maus ist teilweise eingeschränkt.
Das ist jedoch nur mein persönliches Fazit, jeder wichtet anders.
Da beide Apps parallel installiert sein können, spricht vielleicht nichts gegen einen eigenen Test?
Zudem habe ich vielleicht etwas übersehen, nach der kurzen Zeit eher wahrscheinlich.
Die Euphorie des Roco-Verkäufers teile ich jedoch nicht
Viele Grüße,
Oliver