Hallo Martin,
Die Sigi Bahn ist eine als Tropenholzwaldbahn gebaute Schmalspurbahn zur Ausbeutung des Hinterlandes von Tansania dem ehemaligen Deutsch Ost Afrika. Die Sigibahn hatte eine Streckenlänge von nur 21 Km und überwand bei 4 % Neigung einen Höhenunterschied von etwa 400 m gegenüber der Talstation an der meterspurigen Usambarabahn. Die Sigi Bahn wurde in 750 mm Schmalspur erbaut. Bei Km 1 ab der Talstation befindet sich die einzige Brücke dieser Bahnlinie, siehe historisches Foto.
Der Streckenverlauf folgt im ersten Abschnitt in einer weitläufigen Rechtskurve gefolgt von einer langen Linkskurzve bis zum Erreichen des Bergmassivs, dann über vier vermutlich doppelgleisige Spitzkehren bishin zur Bergstation und Betriebshof Sigi, einer kleinen Ortschaft mit landwirtschaftlichem Versuchsamt. Ürsprünglich war geplant Tropenhölzer zu transportieren, jedoch vereinnahmte das landwirtschaftliche Versuchsamt mehr Eisenbahnkapazitäten, so daß ein reger Bahnverkehr mit unterschiedlichen Gütern und Personentransport die Folge waren. Die Reisezeit betrug etwa 2 Stunden. Die französische Kolonialverwaltung betrieb die Sigi Bahn nach 1918 noch ein paar Jahre bis sie den Betrieb einstellte, eine Demontage der Gleise erfolgte jedoch nie und der Urwald überwucherte die Gleisanlagen. Sateltenfotos der entsprechenden Gegend lassen nur Ansatzweise erahnen wo die Gleise sich befinden.
Die einzigen schriftlichen Aufzeichnungen können in der Frankfurter Natonalbibliothek nachgelesen werden, sofern man selber Wissenschaftler ist und eine begründetes Interesse mit Forschungsauftrag nachweisen kann, warum man sich das Koloniallexikon zur Einsicht herausgeben lassen möchte. Bekannt ist leider auch, daß die Deutsche Ostafrikanische Kolonialverwaltung Greueltaten gegenüber der eingeborenen Bevölkerung beging, was davon alles im betreffenden Band des Koloniallexikons niedergeschrieben steht, entzieht sich meiner Kenntnis, die Herausgabe zur Einsicht wird dem "normalen" Bürger verwehrt.
Die Viktoria Pflanzungsbahn hingegen ist eine Plantagenbahn gebaut von Arthur Koppel zu Berlin, später Oerenstein & Koppel. Kommt man mit der Recherche über diese Bahnlinie nicht mit den regulären Quellen voran, empfielt es sich mit O&K in Verbindung zu setzen, mit der Bitte in deren Werksarchiv entsprechende Recherchen betreiben zu dürfen.
Nicht immer führen direkte Quellen zum Ziel, bei der Otavibahn in Deutsch Süd - West Afrika half mir die kanadische Bergwerksverwaltung der Kombat Copper Mines weiter, entsprechende Recherchen vervollständigen zu können.