Peco und Weinert Gleise, Weichen und Kreuzungen




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Peco und Weinert Gleise, Weichen und Kreuzungen

Beitragvon Atlanta » Sa 18. Feb 2023, 09:28

Moin Kollegen,

möglicherweise ist euch die Meldung, bezüglich des Produktionsstops bei Peco entgangangen, welches sich seit Jahresbeginn 2023 auf alle kleineren Spurweiten und Baugrößen, also von 00/H0 und abwärts bis N bezieht.

Der Grund ist eine Umstellung auf die ursprünglich für die Baugröße N entwickelten Unifrog Herzstücke bei Weichen.

Bisherige Produktionen von Insulfrog (isolierte) oder Electrofrog (leitende) Herzstücke bei Weichen werden seit Jahresbeginn 2023 nicht mehr produziert und Peco stellte auf die Fertigung der DCC freundlichen Unifrog Herzstücke um.

Bei diesen Unifrog Weichen wird beim Umstellen der Weichenzunge bewirkt, daß das Herzstück während des Umstellvorgangs potentialfrei ist.

Des Weiteren befinden sich beim Herzstück festverbaute Füllstücke, welche nun zum Problem, ins Besondere bei NEM Radsätzen sorgen, welche sich nicht an dem unteren Toleranzmaß orientieren, was die NEM vorgibt und diese Radsätze gleichwertig mit der NMRA RP25 Norm macht.

In Großbritannien erfüllen die dort hergestellten NEM Radsätze auch die NMRA RP25 Norm und müssen nicht getauscht werden.

Anders wiederum sieht es mit den auf dem Festlandkontinent gefertigten NEM Radsötzen der meisten Hersteller aus, welche sich am oberen Toleranzmaß der NEM Vorgaben orientierten.

Dieses führt bei den neuen Unifrog Weichen zu gewaltigen Problemen, da nun die Spurkränze der NEM Radsätze auf den Herzstückfüllstücken auflaufen und beim Überfahren des Herzstückes nach oben gedrückt werden.

Wer nun meint, an Stelle von Code 75 = 1,9 mm Schienenprofilen lieber Code 83 = 2,1 mm oder 100 = 2,5 mm Schienenprofile nehmen zu wollen, um dieses Problem zu eliminieren, befindet sich auf dem Holzweg und wird bitter enttäuscht, denn bei höherem Schienenprofil sind auch die Füllstücke in den Herzstücken höher ausgeführt.

Ein Radsatztausch bleibt unumgänglich aber man braucht dabei nur sicherzustellen, daß die Radsätze Code 70 = 1,8 mm Gleise problemlos befahren können und schon sind die Probleme bereinigt...oder doch nicht?

H0 fineScale Radsätze erfüllen auch die Normvorgaben nach NMRA RP25 und damit lassen sich auf jeden Fall auch Code 70 = 1,8 mm Schienenprofile bzw. die neuen Unifrog Herzstücke problemlos befahren.

Weinert's ,,Mein Gleis" wird bei Peco in England produziert und dürfte von der Produktionsumstellung ebenso betroffen sein, was dann zur Folge hätte, daß es vielfach frustrierte Modellbahner geben würde, die sich nicht erklären können woran das Problem mit den Weichen überhaupt besteht.

Nicht die Weichen sind das Problem, sondern die eingesetzten Radsätze.

Auch in Hinblick auf die Mittelleiterfreunde, welche Peco Code 100 = 2,5 mm Weichen, mit nachgerüsteten Mittelleitern verwenden, werden zukünftig dieses Radsatzproblem haben, ihre Radsätze auf die NMRA RP25 Norm anzugleichen oder auf Pecoweichen zukünftig zu verzichten.

Peco ließ sich die Unifrog Herzstücke nicht schützen und das ganz bewußt nicht, andere Gleishersteller sollten dazu animiert werden, diese DCC freundlichen Weichen in ihr Sortiment mit aufzunehmen oder veraltete Bauvarianten, wie Peco es vormacht, in der Produktion, einzustellen.

Walthers in den USA läßt seine Gleise bei Shinohara in Japan fertigen und auch Kato in Japan hat die Unifrog Weichen bereits im Programm.

ME = Micro Engineering in den USA hat ebenso Unifrogweichen im Programm.

Wann die ersten festlandeuropäischen Hersteller darauf reagieren werden bleibt abzuwarten.

Ich persönlich fahre bereits mit etwa 95 % meiner Fahrzeuge nach NMRA RP25 Radsatznorm, von sehr wenigen Ausnahmen abgesehen habe ich kaum noch NEM Radsätze in Gebrauch und wo doch, da achte ich beim Gleisbau darauf, daß meine Fahrzeuge die Gleise auch problemlos befahren können.
Schönen Gruß,
Ingo
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Re: Peco und Weinert Gleise, Weichen und Kreuzungen

Beitragvon Raimund » Sa 18. Feb 2023, 11:44

Moin Ingo,

ich wollte eigentlich bei Zeiten auf die N-Spur zurück wechseln und wollte da das Peco Code 55 Gleis nehmen.
Aber bei den Radsätzen ist das ja dann schon nicht mehr möglich.
Schade, aber Mtx oder Flm Gleis wollte ich im Grunde nicht mehr nutzen. Gründe sind da vielfältig.
Zu hoch, dann die Farbe der Schwellen, die Herzstücke, zu kurze Schwellen usw. usw. Und das schreibt einer, der gerade auf Märklins C-Gleis fährt :)

Ich finde das, gelinde gesagt, nicht gut, weils am Massenmarkt vorbei geht und die Spielbahner,
die trotzdem schöne Anlagen bauen wollen und können einfach im Regen stehen gelassen werden.

Klar ist es mist, sich darüber hier aufzuregen. Aber Peco interessierts da nicht wirklich, was ein kleiner Modellbahner aus Deutschland zu dem ganzen sagt.

Auch denke ich dass das Weinerts "mein Gleis" genauso hergestellt wird, wie zuvor auch, weil es eben so bestellt ist.
Einfach die Produktion für Fremdfabrikate zu ändern könnte für Peco teuer werden.

Na ja, ,mal schauen, obs da ne Meldung von Weinert bezüglich des Gleises kommt.

Ansonsten danke für die Info, das Peco die Produktion umstellt.
Liebe Grüße aus der Südheide
Raimund

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Re: Peco und Weinert Gleise, Weichen und Kreuzungen

Beitragvon Atlanta » Di 14. Mär 2023, 00:10

Moin Raimund,

soviel ich weiß, sind mit der Spurkranzproblematik nur die H0 und 00 Bahner betroffen, welche Radsätze benutzen, welche nicht NMRA konform sind also was auch die NEM Morop so vorgibt, woran sich aber die meisten festlandeuropäischen Hersteller nicht dran halten und sich am oberen, erlaubten Toleranzmaß für Spurkränze sich orientieren anstatt wie es die britischen Hersteller und Brawa bereits vormachen und sich am unteren Toleranzmaß der NEM halten.

Bei der N-Spur sollten nur dann probleme auftreten, wenn es sich um Uraltmodelle mit sehr hohen Spurkränzen handelt, Fahrzeuge die zuvor problemlos auf Code 55 Gleisen liefen sind hiervon nicht betroffen.

Die Peco Unifrogweichen wurden ja ursprünglich für die N-Bahner entwickelt, fanden aber in den außereuropäischen Absatzmärkten mit einem größeren Kundenkreis in sofern Anklang, daß sich Peco als Vorreiter sieht und die Produktion umstellte.

Vermutlich wurde auch Weinert die ,,Pistole auf die Brust gesetzt" und man gewährte Weinert wohl noch eine Übergangszeit, bis die Maschinen zur industriellen Fertigung eine Reperatur bedürfen, die dann wohl nicht mehr ausgeführt werden wird, davon sollte man ausgehen können oder Weinert müßte sich selber um die Schienenfertigung kümmern und diese dann in Eigenregie ausführen oder seine Produktion ebenfalls umstellen, wenn der Qualitätsstandard beibehalten werden soll.
Vermutlich bei der nächsten Spielwarenmesse sollte man die Firma Weinert mal darauf ansprechen.

Mich persönlich läßt das eh kalt, ich versuche mich derzeit in den Selbstbau von Weichen und Kreuzungen und Gleisen einzuarbeiten, dabei werden Weichen und Kreuzungen eh DCC freundlich gefertigt also mit vier Trennschnitten um das Herzstück herum, was dann eine potentialfreie Umstellung erlaubt und auch wird die Stellschwelle über eine elektrische Trennung beider Zungenschienen aufweisen.
Schönen Gruß,
Ingo
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Re: Peco und Weinert Gleise, Weichen und Kreuzungen

Beitragvon Raimund » Di 14. Mär 2023, 06:47

Nun, ich hatte da was mitbekommen, das in den Herzstücken von Peco wohl nun Einlagen drin sind, auch bei den code 55 Weichen. Wenn ich da nun mit den höheren Spurkränzen in die Weiche einfahre, laufen die Spurkränze doch auf diese Einlagen auf.
Oder hab ich da was missverstanden?
Liebe Grüße aus der Südheide
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Re: Peco und Weinert Gleise, Weichen und Kreuzungen

Beitragvon Atlanta » Fr 17. Mär 2023, 02:59

Moin Raimund,

wenn du ältere N-Fahrzeuge hast die mit höheren Spurkränzen ausgestattet sind, dann laufen diese auf den Füllstücken im Herzstück auf und werden nach oben gehoben, was zu Entgleisungen führen kann.

Das Code 55 Profil läßt aber meines Erachtens keine höheren Spurkränze älterer Fahrzeuge zu, da diese dort bereits auf den Kleineisenimmitationen ein ratterndes Geräusch erzeugen, in dem Fall brauchst du dir aber über die neuen Unifrog Herzstücke auch keinerlei Gedanken machen, da solche Radsätze dann ja eh nicht Code 55 täuglich wären.

Ich habe eine H0e Lok mit dem N-Spur Fahrwerk einer BR 50 mit sehr hohen Spurkränzen, diese Lok kann ich nicht auf Code 55 Gleisen einsetzen. Ich wäre gezwungen ein moderneres Fahrwerk hernehmen zu müssen, falls ich Code 55 einsetzen möchte oder ich bleibe bei meinem Code 80 Gleis.
Schönen Gruß,
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Re: Peco und Weinert Gleise, Weichen und Kreuzungen

Beitragvon Raimund » Fr 17. Mär 2023, 06:20

Moin,

ich hab Wagen die noch aus Ende der 80er Jahren sind. Die Spurkränze scheinen nicht höher zu sein, als die von eine BR 220 die ich etwa Ende der 90er gekauft hatte.
Wenn ich dich richtig verstehe, sollten die "normalen" Spurkränze also problemlos laufen auf Code 55 Gleisen.

Da sich das ganze bei mir eh erstmal nach hinten verschiebt, aus den verschiedensten Gründen, hab ich also Zeit um mir dann den zu erwartenden Gleisbestand anlegen.
Liebe Grüße aus der Südheide
Raimund

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Re: Peco und Weinert Gleise, Weichen und Kreuzungen

Beitragvon Atlanta » Do 30. Mär 2023, 07:20

Moin Raimund,

lege dir in N, doch erst einmal eine Unifrogweiche zu und mache ensprechende Fahrtests. Fallen diese negativ aus, so kannst du jetzt noch auf Restbestände von diversen Händlern hoffen, um die Electrofrog- oder Insulfrogweichen zuzulegen, welche du dir dann selber noch DCC-freundlich umbauen mußt, dabei geht es im Grunde nur darum, den Herzstückbereich potentialfrei und die Zungenschienen gegeneinander elektrisch zu trennen und du mußt dann noch an die beiden Isolierverbinder, auf die zum Herzstückführenden Schienen achten und den Bereich zwischen den Isolierverbindern und dem Herzstück gegebenenfalls ebenfalls mit dem Herzstück und den Zugenschienen umpolen, bzw. während des Umstellvorgangs potentialfrei zu halten.

Das alles ist kein Hexenwerk und leicht zu realisieren.

Im H0/00 Bereich, wird es ins Besondere bei den Unifrog Weichen, wegen der Füllstücke eher die angesprochen Probleme geben als in der N-Spur, weil man dort mit den NEM Radsätzen kompromisse einging, die sich jetzt ,,rächen," wenn man sich an den oberen Toleranzmaßen der NEM Normen hielt, was die meisten großen Hersteller so taten.

Man muß klar unterscheiden zwischen britischen und festlandeuropäischen NEM Radsätzen der großen Hersteller, weil sich die Orientierungder Toletanzmaße, an den von der MOROP festgelegten NEM Normen, jetzt zu großen Problemen führt.
Im Gegensatz zum europäischen Festland, stellten die Briten ihre Produktion der NEM Radsätze auf die unteren Toleranzmaße schon frühzeitig um, weswegen sie in der Vergangenheit oft belächelt wurden.

Es geht hierbei um nur wenige Zehntel von Milimetern in der Spurkranzhöhe bei den Abweichungen von NEM Radsätzen.

Hersteller aber auch Modellbahner, welche für ihre Fahrzeuge, britische NEM Radsätze, H0fine oder Finescale Radsätze oder aber auch US NMRA RP25 Radsätze einsetzen sind davon nicht betroffen.

BRAWA fertigt zum Beispiel NEM Radsätze, die sich an den unteren NEM Toleranzmaßen orientieren und den US NMRA Normen ziemlich gleich kommen.

Sieht man in die entsprechenden Unterlagen der MOROP bezüglich Spurkranzhöhen, wird man feststellen, daß die NEM Normen die US NMRA RP25 bereits mit abdecken aber nach oben hin mehr Toleranzen zulassen, als es bei den US NMRA Normen drr Fall ist, weswegen es ja auf dem europäischen Festland zu so großen aunterschieden in det Spurkranzhöhe von Zweileiterfahrzeugen kommt.

Die Mittelleiterfraktion ist nur in soweit davon betroffen, wenn sie Unifrogweichen nachträglich mit Punktkontaktbändern ausstattet, die in Code 100 Schienenprofil gefertigt sind, denn die Füllstücke in den Herzstücken lassen nur Radsätze zu, die auch mit dem niedrigeren Code 70 = 1,8 mm Schienenprofil klarkommen würden, wad einen Großteil der festlandeuropäischen NEM Radsätze im Allgemeinen ,,ausmustern" würde.
Schönen Gruß,
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Re: Peco und Weinert Gleise, Weichen und Kreuzungen

Beitragvon Raimund » Do 30. Mär 2023, 15:40

Moin Ingo,

dann werd ich mir mal einen kleinen Kreis mit Weichen zulegen.....

Auch wenn es etwas nervig von mir war, danke ich dir für deine Antwort(en).
Liebe Grüße aus der Südheide
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