Gleis(selbst)bau




Gleisbau & Gleisselbstbau
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Gleisbau & Gleisselbstbau von Gleisen, Weichen und Kreuzungen und alles was Schienen benötigt.

Gleis(selbst)bau

Beitragvon Atlanta » Di 7. Feb 2023, 08:19

Moin Kollegen,

zum Thema Gleisbau und Gleisselbstbau müssen wir uns zunächst einmal mit Herrn A. Haarmann beschäftigen, er war ein preußisch-hessischer Eisenbahningieur und wirkte seinerzeit vor über 150 Jahren in der Eisenbahnverwaltung im Bahnhof Gießen.
Zusammen mit anderen Autoren, von Borries und Blum, seiner Zeitepoche, verfaßte er ein Buch über Gleisbau auf Lokomotiveisenbahnen.

Darin schreibt er etwas über die verwendeten Schwellen- und Gleistypen und unterschiedlichen Befestigungsmöglichkeiten, welche seinerzeit üblich waren.

Üblich waren bei Geleisen:
• Eisenhohlschienen mit Stahlkopf
• Stahlhohlschienen
• Walzstahlschienen
In einer Publikation der Zeitschrift ,,Stahl & Eisen" beschäftigt er sich Seitenweise über die Qualitätsunterschiede in der Schienenproduktion, die ich hier nicht näher ausführen möchte.

Üblich waren bei Schwellenmaterialien:
• Stein
• Holz
• Eisen
• Stahl
• Keramik
• Eisenbeton
• Glas

Zu unterscheiden gelten zusätzlich dazu:
• Einzelschwellen
• Längsschwellen
• Querschwellen
• Kreuzsschwellenfür sumpfiges Gelände

Zur Schienefestigung zählen:
• Gleishakennägel
• Gleisschrauben
• Schienendübel aus Holz für Schrauben und Nägel

Auch über die verschieden Laschungsarten gibt reichlich untrrschiedliche Ausführungen.

Ein weiteres sehr interessantes Thema bilden die verwendeten Ausweichen, wie Weichen damals genannt wurden.

Die erste jemals verbaute Zungenweiche geht auf das Jahr 1857 bei der Hannoverschen Eisenbahn zurück, die aber dann ihren Siegeszug auch bei anderen Eisenbahnen antrat.

Die ältere Bauform der Weichen ist die Schleppweiche, welche zur Unterscheidung zur Zungenweiche weiterhin oft als ,,Ausweiche" genannt wurde, wobei die Bezeichnung ,,Weiche" hingegen Zungenweichen meint.

Als ,,Sicherheitsweiche" bezeichnete man nachgerüstete oder besonders konstruierte Schleppweichen mit einer Aufschneidvorrichtung.

A. Haarman entwickelte bereits 1846 eine nachrüstbare Aufschneidsicherung für Ausweichen also Schleppweichen.


Bezüglich der Schienenstöße gab es ebenso unzählige unterschiedlich Anwendungsmethoden, so wurden nicht nur Doppelschwellen verwendet, der sogenannte Schwebestoß zwischen zwei Schwellen erfreute sich auch schon recht großer Beliebtheit.

Nahezu jede einzelne Bahngesellschaft entwickelte so ihre eigenen Besonderheiten im Gleisoberbau an einer Vereinheitlichen war lange Zeit nicht zu denken, was aber das erklärte Ziel der Eisenbahningenieure war um die Betriebskosten beim Bau und Betrieb niedrig zu halten.

Soweit sollte das Thema hier als Einführung dienen.

Schönen Gruß,
Ingo
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