Moin,
beim Vergelich der verschiedenen Gleissysteme gilt bitte zu beachten, dass sowohl Tillig als auch Roco ein Standardgleis im Programm haben.
Preislich und qualitativ ist es dem Piko A ungefähr gleichauf.
Die hier genannten und emfohlenen Gleissysteme sind das
Roco Line (Nummern beginnend mit 424) bzw. das
Tillig Elite (Nummern mit 85 beginnend).
Wenn man Piko A mit denen vergleicht, ist das wie bei Äppeln und Birnen - gleichwohl wird in der Beschreibung leicht deutlich, warum sich jemand für eins von denen entschieden hat, trotz eines höheren Preises.
Piko A kommt mit 2,5mm Profilhöhe (Code 100). Das war vor Jahren bei allen Herstellern üblich; heute neigt man dazu, es als zu hoch und nicht mehr zeitgemäß zu empfinden.
Das gilt übrigens für Roco Standard und Tillig Standard ebenso.
Das nicht polarisierbare Herzstück bei der (nur) einen geraden Weiche, die Piko bietet, ist ihr großes Manko.
Entweder verbieten sich damit zwei- oder dreiachsige Loks, oder man ist genötigt, mit überhöhter Geschwindigkeit über die Weichen zu brettern:
sicher geht es nicht jedem so, aber ich persönlich genieße es, Loks bei Langsamfahrt zuzuschauen!
Von Roco Line gibt es wenigstens eine zweite, längere Weiche. Beide sind polarisierbar, dafür sind in drei Schwellen Buchsen für Stecker versteckt.
Bei einem festen Einbau wird man sicher eher Kabel unterwärts anlöten wollen.
Bei Tillig Elite kommt man um das Löten nicht herum; die Ausführung mit Federzungen verbietet zudem einen fliegenden Aufbau.
Dafür ist die Auswahl an Weichen ungeschlagen, es gibt, allein von den geraden Weichen, 5 verschiedene.
Hinzu kommen mehrere Innenbogenweichen (wie bei anderen Herstellern auch) sowie Außenbogenweichen.
Die Weichen gibt es auch als Bausätze, wobei man wenig Geld spart, aber etwas Zeit investieren darf. Der Vorteil liegt weniger in einer vermeintlichen Ersparnis, als in der Flexibilität.
Preislich sind Tillig Elite und Roco Line in etwa gleich auf, 1m Gleis kosten ca. 6 Euro, eine Standardweiche um die 25 Euro.
Je nachdem, was genau gewünscht ist, ist das eine davon eine Empfehlung oder das andere...
Ist Geldeinsparung nötig oder gewünscht, gibt es andere Wege. Bei den Conrad-Töchtern Völkner und SMDV gibt es mehrmals im Jahr Gutscheinaktionen, hier lassen sich ca. 15% sparen. Mancher große (reine) Modellbahnversender bietet ebenso mehrere Preisaktionen im Jahr. Zudem bietet es sich an, antizyklisch zu kaufen, also nicht unbedingt in der Vorweihnachtszeit.
Hat man Glück und einen Händler im Ort, lassen sich individuell Preise aushandeln. Hilfreich wäre dann ein etwas größerer Einkauf, natürlich.
Das Gegenargument "ich will bauen und nicht warten" ist nicht von der Hand zu weisen. Allerdings geht jedem Bau eine Planungsphase voraus, in der kann man schon mal einen Grundstock zusammen sammeln. All' mein Tillig Elite hat sich auf diese Weise angehäuft, und es hat noch den weiteren Vorteil, dass sich die Kosten über viele Monate verteilt haben: würde ich heute los gehen und das alles en bloc kaufen, wäre mir ein baldiger Scheidungstermin sicher
Für später nicht sichtbare Anlagenteile (Schattenbahnhof) kann man auch weniger attraktives Gleismaterial nehmen, beispielsweise das GeoLine von Roco.
Da es jeder Startpackung beiliegt, ist das Angebot an Gebrauchtware groß, zumeist im Neuzustand (Gebrauchtkauf ist nicht so meins, besonders bei Gleismaterial.)
Als das Modellgleis von Fleischmann eingestellt wurde, sind vorhandene Restbestände verramscht worden. Ich habe noch ca. 60 Weichen, 200 Geraden und 4 Vollkreise an Bögen, die ich nicht benötige und günstig abgeben würde.
Für einen Schattenbahnhof geht es, ansonsten ist es nicht sonderlich schön, mit Messingschienen und, wie das Piko A-Gleis, ohne polarisierbare Weichenherzstücke.
Viele Grüße,
Oliver