Moin Michael,
Gleisverbinder sind ein notwendiges Übel, man mus sich einfach angewöhnen, sie zu übersehen
Das Löten, das wir praktizieren, ist sog. "weichlöten". Egal, ob bleihaltiges Lot Verwendung findet oder Bleifreies, es hat keine mechanische Stabilität.
Wer also auch immer im großen weiten Web Schienenstöße stumpf verlötet, tut (und empfiehlt) etwas, was keine Empfehlung sein kann.
Die Firma Weinert hat aus der Not eine Tugend gemacht: was man nicht verstecken kann, nutze man als gestalterisches Element!
Unter der Artikelnummer 74005 vertreiben sie Gleisverbinder, die gleichzeitig die Kleineisen nachbilden.
Beispiel mit Bild:
http://www.modellbahnshop-lippe.com/pro ... odukt.htmlDamit schlagen wir gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: an den Übergängen müssen ja die Kleineisen an den Schwellen fehlen, sonst hätten wir keinen Platz für Verbinder. Das sieht doppelt doof aus; mit diesen Verbindern wird es dann wieder fast unsichtbar.
Wer Flexgleise vorbiegt und geschickt verlegt, kommt auch ohne Gleisverbinder aus: wenn ich die Schienenprofile so ablänge, dass sich der Übergang genau innerhalb eines Kleineisens befindet, dann wird man davon später nichts mehr sehen.
Ich habe irgendwann mal bei Conrad vier Päckchen Gleisverbinder bestellt, und aus Versehen 4x 5 Päckchen bekommen: sie dürften für mein Moba-Leben mehr als ausreichen, selbst bei dem ambitioniertesten Gleisplan
Um Kabel anzulöten, wie Ingo ansprach, gibt es übrigens einen Tipp, der auf den ersten Blick absurd erscheinen mag: Hitze!
Viel Hitze!!
Bevor ich einen schwachbrüstigen Stino-Lötkolben ewig lang an das Schienenprofil halte, bis auch jede Schwelle in der Umgebung geschmolzen ist, nehme ich eine Lötstation, drehe sie bis fast auf Anschlag, und löte innerhalb von gefühlt einer Sekunde das Kabel an. Die benachbarten Schwellen (soweit möglich, aus dem Weg geschoben) interessieren sich kein Bisschen dafür.
Es gibt auch Tipps, den näheren Bereich mit nassen Wattebäuschchen zu kühlen, wovon ich nie Gebrauch gemacht habe. Das dürfte aber trotzdem eine verfolgenswerte Idee sein, besonders in der "Lernphase"...
Brünierte Schienen, also beispielsweise die von Tillig, werden zuvor mit dem Glashaarpinsel blank gemacht, ggf. kommt Phosphorsäure (Sommerfeldt verkauft sie als "Lötöl", eindeutig zu empfehlen!) zum Einsatz.
Beim Verlegen von Gleisen denke bitte immer daran, dass Schotterkleber gerne "kriecht" und jede mechanisch-elektrische Verbindung zu stören vermag.
Während also Parkett- oder Teppichbahner auf die mechanischen Gleisverbinder vertrauen dürfen, so tun wir, die wir fest installieren, genau das nicht. Wir brauchen neben dem Gürtel noch den Hosenträger, sprich: die von Ingo genannte Ringleitung unter der Anlage.
Viele Grüße,
Oliver