Mi 23. Mär 2022, 11:39
Moin moin,
das ist auch ein schöner Beitrag von dir, Raimund. Du bist zu 100 % eine ehrliche Haut, wenn du hier schreibst, daß du die Prüfung vergeigt hast. Könntest das Gegenteil behaupten und alle würden es glauben.
Das hat auch nix mit IQ zu tun, denn viele haben z.B. Prüfungsangst oder haben auf einmal einen blackout, wenn die Aufgaben vor ihnen liegen.
Das Einkommen war bei dir ja dann auch trotzdem gut genug. Bei mir war damals noch eine Prämie zum Ende nach den 4 Jahren. Es wurde 6 Monate das letzte Gehalt weiter gezahlt. Da ich nach 2 Jahren Stuffz geworden war, gab es schönes Geld, welches wir, als frisch Verheiratete am 8.8.80 gut gebrauchen konnten. Im Januar 1981, nach meiner Entlassung, gönnten wir uns, unsere Hochzeitsreise, für 14 Tage, auf Gran Canaria. Es war bis heute unser einziger weite Flug von 4 Stunden 30 Minuten. Seitdem haben wir zu 99 % Urlaub an der Nord- und Ostsee gemacht.
Ach so, ja BUNDESWEHR, ist ja mein Thread und darauf wollte ich nochmal ergänzend eingehen.
1977 war also mein Stahlhelm gepresst und wie gesagt, ging ich freiwillig, für 4 Jahre zur Bundeswehr. Das Info Gespräch fand in Hannover statt. Aufgrund meiner Ausbildung, zum Speditionskaufmann, machte man mir dort, den Dienst, bei der Luftwaffe, schmackhaft. Ich würde eine 3 - monatiige Ausbildung erhalten und danach in die fernmeldeeinheit nach Münster oder Köln Porz-Wahn, als Fernschreiber, kommen.
Zu Beginn war ich Flieger UA (Unteroffizier Anwärter). Ein kleiner schräger Balken signalisierte es auf meiner Schulterklappe :-) Danach wurde ich GUA (Gefreiter Unteroffizier Anwärter) und da ich nach genau einem Jahr die Prüfung bestand, wurde ich Unteroffizier.
Das war Januar 1978 und ich erst 20 Jahre jung, wurde ich Schichtleiter, mit ca. 8 Wehrpflichtigen, in der Fernschreibstelle. Das war ganz schön Verantwortung und unsere Schicht war
tagsüber, eine Woche von 6-18h, und 2 Wochen nachts, von 18-6h, jedoch dazwischen 1 1/2 Tage frei. Dann noch 2 Tage Kompaniedienst und den Rest der Woche frei. Eigentlich ein Traumjob, denn es war ja FRIEDEN und der Dienst zur Erhaltung des Friedens !!!
Zu den Waffen, Übungen und zur Aufsicht beim Schützen auch gerne noch ein paar Worte.
Für die Prüfung zum Uffz (Unteroffizier) mußte man auch Pistole P1 und Gewehr G3 schiessen, sowie diese Objekte auseinander bauen, ölen und zusammen setzen können.
Für das Schiessen gab es angesetzte Übungstage und Übungsorte, die ich hier nicht nennen möchte, da es bestimmt immer noch unter Geheimhaltung steht.
Zur P 1 und zum G 3 konnte ich auch MG Maschinengewehr und Panzerfaust schiessen, sowie Übungshandgranaten werfen.
Das Aufstellen von Personen aus "Pappe" als Ziel ist nur der Bundeswehr erlaubt. Schützenvereine oder Schiessvereine privat dürfen nur Zielscheiben verwenden.
Ich könnte ein Buch schreiben, von den 4 Jahren, daher komme ich bestimmt nochmal mit einem weiteren Beitrag rum.
FRIEDEN als oberstes Gebot ... PEACE, NO WAR ...
Manfred
unten noch meine Dienstgrade vom Flieger UA, Gefreiten UA und Unteroffizier. Stabsunteroffizier meinen letzten Dienstgrad, hatte ich schon gezeigt.
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