Nach langer Unentschlossenheit, wie ich das von mir geplante Stellwerk umsetzen möchte habe ich mich dazu durchgerungen einen Hebelbankbausatz aus England zu bestellen der mit einem Preis von 73,95 € für 7 Stellhebel zu Buche schlägt.
Darin enthalten sind der Nettopreis von 52,50 £ und 12,95 £ für Porto als eingeschriebener Großbrief.
Die Kreditkarte wird dann mit ca. 58 € belastet.
In Deutschland sind dann noch die Einfuhrumsatzsteuer von derzeit 19 % also etwa
12,02 € Zoll und eine Zolleinziehungspauschale von
6 € der Deutschen Post AG zu entrichten.
Zusammen ergibt das den Eigenimportpreis von
73,95 €, der als recht günstig betrachtet werden kann.
Geliefert wird unter der Bestellnummer S M 2 ein Messingätzblech Bausatz mit 7 massiven Gestängehebeln aus Messing, welche noch entgratet und die benötigten Bohrungen etwas nachbearbeitet werden müssen.
Stellhebel aus massiven Messing, 4" Inches lang
1" Inch = 2,54 cm => 4" Inches = 10,16 cm lang
Es empfielt sich die Gestängehebel vor dem Einbau anzumalen und die Griffstücke zu verzinnen.
Hebelbänke mit Gestängehebeln gab es auch in Deutschland.
Man kann die typischen Farben für Gestängehebel der Braunschweigischen Eisenbahn verwenden:
Rot = Signale der Primärroute
Rotweiß = Signale der Sekundärroute
Schwarz = Weichenhebel
Blau = Riegelhebel
Auch wenn das Ätzblech einen etwas ersten, ,,labilen" Eindruck vermittelt, täuscht das nur, denn nach dem Zusammenbau und dem Verlöten entsteht durch die Mehrfachverstrebung eine recht stabile Hebelbank.
Überleit(block)stelle
Im Stellwerk eine Hebelbank mit 7 Gestängehebeln:
1.) Rot = Signalflügel A¹ für Hauptgleis
2.) Rotweiß = Signalflügel A¹ und A² für Sekundärgleis
3.) Schwarz = Weichenhebel W¹
4.) Blau = Riegelhebel R für Weichen W¹ und W²
5.) Schwarz = Weichenhebel W²
6.) Rotweiß = Signalflügel C für das Sekundärgleis
7.) Rot = Signalflügel B für das Hauptgleis
Anmerkung zur Braunschweigischen Eisenbahn:
Man unterschied rote Signalhebel für Gleise, die dem Personenverkehr vorbehalten waren und rotweiße Signalhebel für Gleise mit Personen- und Güterverkehr, sowie weiße Signalhebel für Gleise des Güterverkehrs.
Die Stellwerke nach Saxby & Farmer Patent von 1857 kannten keine Fahrstraßenhebel (Fstr Hebel) man verwendete ein Kaskadensystem, daß im wesentlichen so arbeitet, daß ein bestimmter Stellhebel, wenn dieser gezogen wird, andere Hebel sperrt und nur die Hebel freigibt, die dann für diese Fstr benötigt werden, meistens ausgelöst von einem Weichenhebel.
Auf dem Hebelschild sind dann die anderen Hebelnummern verzeichnet, die mit zu dieser Kaskade gehörten.
Die Riegelhebel legten die Schleppgleise bzw. Weichenzungen fest und verschlossen diese.
Das Schleppweichenverbot von 1868 bezog sich nur auf nicht aufschneidbare Schleppweichen in Hauptgleisen, Schleppweichen mit der nachrüstbaren Aufschneidvorrichtung von 1846 waren hiervon nicht betroffen, dennoch setzten sich ab 1868 mehrheitlich Zungenweichen durch.
Um die Weichen umstellen zu können, muß zunächst der blaue Riegelhebel R in die + Grundstellung gebracht werden, dann werden die Weichen gestellt und abschließen muß der blaue Riegelhebel R wieder in die gezogene – Stellung gebracht werden, bevor einer der vier Signalhebel gestellt werden kann.
Durch das Ziehen von einem der vier Signalhebel werden alle anderen Hebel im Verschlußregister gesperrt.
Anders herum, läßt sich der Riegelhebel R nur dann entsperren, wenn sich alle 4 Signalhebel in Grundstellung befinden.
Um eine vorzeitige, andere Stellung der Signale zu verhindern, muß eine Rückblockung durch die Blockapparatur erfolgt sein.