Moin Peter,
Um noch einmal auf Signale zurückzukommen, um deren Aufstellungsort kümmern wir uns später.
In Richtung Drehscheibe langt ein Sperrsignal, in Richtung Prellbock ein unbewegliches Sperrsignal auf der Pufferbohle des Prellbocks. Eine Überversorgung mit Ausfahrsignalen, wie in Bad Oldesloe ist nicht notwendig, auch Sperrsignale erlauben Rangierfahrten zum Kehrgleis mit Prellbock.
Die Überversorgung in Bad Oldesloe ist historisch bedingt, früher gab es auch mal eine Ausfahrt in Richtung Bad Segeberg, die aber durch diverse Umgestaltungen im sprichwörtlichen Sinne auf der Strecke blieb. Die noch vorhandenen Ausfahrsignale wurden nie entfernt.
Das Sperrsignal für die andere Richtung steht aber zu dicht am Prellbock und ist zu dem noch eine Stolperfalle auf dem eh schon zu schmalen Bahnsteig, man hätte es auch weglassen und durch eine Weichenlaterne ersetzen können.
Soviel zum realen negativ Beispiel.
Hauptsignale stehen im Allgemeinen bis zu 1000 m vom Vorsignal entfernt, es gibt aber auch verkürzte Abstände. In diesem Fall steht das Vorsignal vor dem jeweiligen Hauptsignal. So kann es vorkommen, daß es für ein Hauptsignal, mehrere Vorsignale an unterschiedlichen Gleisen gibt. Sobald die richtige Fahrstraße anliegt, wird aber nur eines der Vorsignale, beim Stellen des dazugehörigen Hauptsignals, angesteuert und ebenfalls gestellt. Im schlimmsten Fall stehen dann drei Signale voreinander:
1.) Vorsignal mit Bemerkungverkürzter Abstand
2.) Sperrsignal
3.) Hauptsignal
Um sich diese Vorsignale einzusparen, wird bei größeren Bahnhöfen gerne mit äußeren Ausfahrsignalen gearbeitet, eigentlich ein Relikt der frühen Epochen aber es erspart das Aufstellen zu vieler Signale und erleichtert dem Lokführer die Arbeit.
Werden die äußeren Ausfahrsignale weggelassen übernehmen die Bahnhofssignale die Aufgabe des Start Signals. Das eignet sich aber erst, für noch weniger Gleise als bei dir.
Erinnere dich bitte an die Signal Begriffe:
Hp0 --> Halt!
Hp1 --> Fahrt frei! -> nachfolgende Weichen werden nur auf dem geraden Ast befahren, es gilt die erlaubte Geschwindigkeit.
Hp2 --> Achtung -> eine oder mehrere nachfolgende Weichen werden auf abzweigendem Ast befahren, Höchstgeschwindigkeit 60 Km/h bzw. 40 Km/h oder weniger wenn speziell ausgewiesen.
Kombinierte Hauptsignale kennen nur die Stellung Hp0 und Hp2, den Begriff Hp1 gibt es dann nicht.
Jetzt gehe deine Gleise einzeln durch und schaue nach, über welche Weichenstellungen Züge von den einzelnen Gleisen den Bahnhof verlassen können.
Beim jetztigen Planungsstand deiner Gleise, käme am Bahnsteigende rechts von Gleis 100 (Triebwagengleis), sowie Gleise 1, 2, 4, 5, 6 jeweils ein kombiniertes Hauptsignal Hp0 und Hp2 hin und ein Gleis 3 ein einziges Hauptsignal Hp0, Hp1 und Hp2 hin. Davor jeweils ein Sperrsignal.
Nach der letzten Weiche in den beiden Zweigstrecken etwa in Höhe von vor dem Vorsignal der Gegenrichtung, das äußere Ausfahrsignal Hp0 und Hp1.
Als Einfahrsignal jeweils kombinierte Signale Hp0 und Hp2 ggfs. mit Anzeige der verminderten Geschwindigkeit.
Das Vorsignal wird mit Signalbaken ähnlich bei Bahnübergängen angekündigt allerdings gibt es 5 davon mit schwarzen Streifen zum Vorsignal hin abnehmend und alle 100 m.
Das horizontale Stationsnamensschild gilt als Geschwindigkeitsbegrenzung auf Bahnhofsgeschwindigkeit, eine Entfernungsangabe zum Bahnhof ist immer vorhanden...z.B. In Hamburg - Hasselbrook steht das Schild Hamburg Hbf - 5 Km, ab dort gilt eine vernminderte Höchstgeschwindigkeit und die nachfolgenden Signalblöcke sind kürzer. Vorsignale werden nur mit drei Baken angekündigt oder fallen ganz weg.
Es macht schon Sinn, sich die wesentlichen Publikationen der MBO, EBO, SO und das Stationsverzeichnis zu verinhaltlichen, man lernt eine ganze Menge.