Stromführende Kupplungen - ich habe meine gefunden!




Moderator: Allstromer

Stromführende Kupplungen - ich habe meine gefunden!

Beitragvon oligluck » Sa 19. Dez 2015, 22:58

Moin,
ich leiere hier mal einen neuen Thread zu einem alten Thema aufs Parkett.

Kupplungen sind generell ein leidiges Thema, nur Wenige sind mit Ihren glücklich. Oder nehmen sie als kleineres Übel hin.
Nun mal abgesehen von ein paar Leuten, die sich auf Kadee festgelegt haben und damit wohl rundum zufrieden sind - es sei ihnen gegönnt!

Hier geht es aber um stromführende Kupplungen.

Grundüberlegung: jeden Wagen mit Schleifern und Pufferkondensator auszurüsten, ist eine Möglichkeit, die ich jedoch bislang nicht zufrieden stellend habe umsetzen können:
die Spannung im Pufferelko bricht schneller ein, als die LEDs nachleuchten (was sie absolut nicht tun), es kommt also unweigerlich zu irgendeiner Form von Flackern.
Außer, man wirft richtig große Steine in den Teich, sprich: verbaut Monster-Elkos. Das finde ich jetzt irgendwie ein bisschen blöd...

Symptomklempnerei mag ich ohnehin nicht so sehr, wenn es möglich ist, bereits an den Ursachen zu schrauben.
Folglich mögen meine Reisezugwagen stromführende Kupplungen bekommen, zweipolig, so dass lediglich der Gleisstrom verbunden ist, und dann erhält jeder Wagen einen Decoder.

"Pro Wagen ein Decoder" hört sich zuerst einmal wie eine Materialschlacht an, ist es aber nicht: in meinem Fall sind es ohnehin Abteilwagen, es gilt also, Abteile und Gang separat zu schalten, und so ein Selbstbaudecoder kostet weniger als ein Snack an der Frittenbude.
Selbstbau, Verzeihung, das vergaß ich zu erwähnen. Gekauft wird nichts fertig :mx10:

LED-Stripes sind keine Lösung, da die LEDs in der Mitte eines Abteils sitzen müssen, um unglückliche Schatten zu vermeiden.
Noch ein Grund mehr, eigene Platinen zu fertigen, es fällt ja glücklicherweise nur einmal pro Wagen an :mrgreen:
Mein bisheriger Favorit waren die Tams/Viessmann-Kupplungen, die es zwei- und vierpolig gibt und die auf der Fleischmann-"Profi"-Kupplung basieren.

Dass die Fleischmannkupplung kein Rangierwunder ist, setze ich als bekannt voraus. In diesem Fall muss sie das auch nicht, da sie einzig dazu dient, die Wagen zu kuppeln. Und das möglichst komfortabel trennbar. Manch' einer mit fertiger Anlage braucht das nicht mehr, dort rollt eine Garnitur oder steht im Schattenbahnhof.
So weit bin ich jedoch noch nicht, es gilt immer wieder mal, die Wagen aus der Schachtel auf das Gleis oder umgekehrt zu packen.

Hier kann die o.g. stromführende Kupplung nicht punkten, denn einen Wagen vertikal aus dem Verbund zu heben, geht damit nicht!
Also nimmt man den Stiel vom "Eis am Stiel", löst die Kupplungen und gut ist.
Gut. Vielleicht gut, aber nicht komfortabel...

Aber!
An diesem Punkt habe ich mich warm geschrieben und jetzt geht das eigentliche Thema erst los :hpy:

Es gibt auch noch andere Möglickeiten!
Die Peho-Kupplung, nachdem ich sie überhaupt mal entdeckt hatte, hat das Zeug, all`meine Viessmann-Kupplungen in den Vorruhestand zu schicken!
Nachteil: es ist eine TT-Kupplung; ein H0-Pendant gibt es (noch) nicht.

Kurz die beiden NEM eingeatmet (NEM 358 und NEM362), stellte sich heraus: dat geit!
Dabei kommt einem gut zu Pass, dass sich die Nocken, die beim TT-Schacht hinten als "Rausziehschutz" dienen, für H0 wunderbar als "Reinschiebbegrenzer" eignen :hppy2:
Ich musste also nicht einmal großartig messen - einfach ein kleines Blech (Phosphorbronze, war im vorigen Leben ein Radschleifer) aufkleben, fertig war die H0-Kupplung.
Zugegeben, etwas beholfen, da werde ich noch nachbessern.

Die Kupplung sieht nun so aus:




und eingebaut so:





Offen blieb die Frage, inwieweit die Neodym-Magnete geeignet sind, die Wagen unschön über die Anlage zu zerren: also wenn sich zwei zu kuppelnde Wagen annähern.
Steht ein Wagen allein und nähert sich ein Anderer, wird dieser Effekt erst dann einsetzen, wenn sie sich nur noch 5mm von einander entfernt befinden, aber schön sieht das nicht aus.

Sicher, das ist nicht Haupteinsatzzweck einer stromführenden Kpplung, sollte aber als Nachteil erwähnt sein.
Im folgenden Video dürfte es erkennbar sein:
zuerst nähern sich zwei Wagen, wobei der Rechte alleine steht; als kurzer Zweiachser auch ohne nennenswerte Masse.

Danach das Ganze nochmal, nur, dass dort dann hinter dem Wagen auch meine komplette "Rheingold"-Garnitur dran hängt.
Dies soll zudem als Test dienen, was so eine Magnetkupplung zu halten vermag:
8 Wagen, teils mit Radschleifern sind eine Herausforderung, die aber bewältigt wird. Etwas grenzwertig, vielleicht:
Sollte das Gleis nicht einwandfrei verlegt sein oder es irgendwo "ruckeln", dann besteht die Gefahr, dass die Kupplung sich löst.
Vielleicht wurde sie genau deswegen vom Hersteller noch nicht für H0 angeboten?

So oder so, habe ich beim Hersteller um Händlerkonditionen angefragt.

Aber macht euch bitte anhand des folgenden Filmchens selbst ein Bild:




Viele Grüße,
Oliver


P.S.: da die Forensoftware es nicht gebacken bekommt, ein Video einzubinden, und ich mir nicht merken kann, was zu ändern ist, hier der Link, der ausreichen sollte:
https://youtu.be/b2KKTGzyjwo

Moderationshinweis: Video korrekt eingebettet und Moderationshinweis hinzugefügt
Zuletzt geändert von oligluck am So 20. Dez 2015, 12:12, insgesamt 1-mal geändert.


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von Anzeige » Sa 19. Dez 2015, 22:58

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Re: Stromführende Kupplungen - ich habe meine gefunden!

Beitragvon Grossbahn » So 20. Dez 2015, 09:49

... ja, leider - ich kann es auch nicht ansehen, nur die Meldung: "Dieses Video ist privat."
(bitte bei den Einstellungen auf YT auf "öffentlich" stellen, schon kann es jeder sehen)

Zum Thema, für die Schachtelbahner ist das natürlich ein Problem - bei einer festen Anlage favorisiere ich bei Zügen, die immer zusammen bleiben, eine Starrkupplung und die Stromversorgung kann man da mit einem Mikrostecker gewährleisten.

Diese Magnetkupplung ist eine alternative - ich selber favorisiere aber mechanisch form-schlüssige Kupplungen - der Magnetkraft traue ich irgendwie nicht.
Gruß von der Ostseeküste

Frank

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Re: Stromführende Kupplungen - ich habe meine gefunden!

Beitragvon oligluck » So 20. Dez 2015, 12:08

Moin,

Jürgen, es war ganz einfach: irgend so ein Trottel hat den letzten, alles entscheidenden Klick versäumt -das "veröffentlichen" :mx10:

Frank, das Gute ist, dass jeder seine Vorlieben hat. Ich habe auch nicht vor, sie dir schmackhaft zu machen :hpy:
Natürlich sind Mikrostecker eine sehr gute Alternative, vor allem kosten sie fast nichts.
Die Rheingoldwagen aus dem Video haben jeweils 8 Schleifer, also an jeder Radscheibe; das ist dann wie "Hosenträger und Gürtel"...
Einige andere Wagen werden dann mit vielleicht nur einem Paar Schleifer pro Wagen auskommen dürfen, damit der Rollwiderstand nicht allzu hoch wird.
Aber eben selbst diesen Zug mit 40(!) Schleifkontakten vermag die Magnetkupplung zu ziehen.

Wie man (jetzt hoffentlich) in dem Video sehen kann, ist das Ankuppelverhalten absolut nicht das Gelbe vom Ei.
Bei meinen Reisezugwagen stört es nicht, bei einzelnen zu rangierenden Güterwagen umso mehr.


Viele Grüße,
Oliver


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Re: Stromführende Kupplungen - ich habe meine gefunden!

Beitragvon oligluck » Sa 9. Sep 2017, 18:49

Moin,
mittlerweile sind die H0-Kupplungen in Stückzahlen lieferbar.

Peter Horn hat ganze Arbeit geleistet, sie wissen in jeder Beziehung zu überzeugen.
Nun mal ein Foto solch einer Kupplung:

Bild

Sie werden einfach in den NEM-Schacht gesteckt, dann das Blech umgeknickt. Das ist, wer das einfache Einstecken gewöhnt ist, vielleicht ein ungewöhnliches Vorgehen, allerdings lässt sich auf diese Weise noch eine Längenanpassung vornehmen. Puffer sollen knutschen, ohne dass man noch ein Handtuch dazwischen werfen kann.

Als Vergleich zwei willkürlich gegriffene Wagen, zuerst mit der Fleischmann-Kupplung:

Bild


Und dann dieselben Wagen um 180° gedreht, mit der Peho-Kupplung:

Bild


Und schließlich ein Filmchen mit 10 Wagen dahinter (bitte achtet nicht auf die Wagenauswahl, die standen auf meinem Teskringel gerade so rum!)





Ein Hindernis könnten(!) Übergänge von der Ebene auf Steigungen sein, oder ewig lange Gleiswendeln. Die Haltekraft der Neodym-Magnete, verbunden mit einem vergleichsweise weichen Sitz im NEM-Schacht, lassen jedoch darauf schließen, dass hier nicht mit Problemen zu rechnen ist. Da würden dann andere Kupplungen genauso den Dienst quittieren.
Diese Kupplungen kommen in nächster Zeit auch 4-polig auf den Markt, also doppelt so hoch; mir persönlich reichen die Zweipoligen, mit denen ich jetzt schon höchst zufrieden bin.
Als Bezugsquelle ist Elriwa zu empfehlen.


Viele Grüße,
Oliver


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Re: Stromführende Kupplungen - ich habe meine gefunden!

Beitragvon oligluck » So 10. Mai 2020, 13:57

Moin,

Grundgütiger, sind echt schon 3 Jahre vergangen seitdem?

darf es dann weiter gehen.

Viele Grüße,
Oliver


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