Roco VT11.5 Umbaubericht




Moderator: Allstromer

Roco VT11.5 Umbaubericht

Beitragvon HF110c » Fr 1. Nov 2013, 20:25

Hallo,

2007 leistete ich mir ein Roco Startset #41260, in dem ein VT11.5 enthalten war. Nach kurzer Begutachtung stand fest: Der kann noch viel mehr als er im Auslieferungszustand kann! Als Fachidiot für Digitaleinbauten und Fahrzeugumbauten technischer Natur lässt mir ein solches Ding nur eine Wahl. Entweder stelle ich mit dem Zug ein Prestige-Objekt auf die Schienen oder ich streiche das "Fach" vor dem Idioten.
Erste Umbauten umfassten einen Soundeinbau mit einem ESU LokSound V3.5 im motorisierten Triebkopf. Schön, jetzt macht er an einem Ende schon mal Lärm. Aber weil das Ding über zwei Triebköpfe verfügt, ist das irgendwie etwas armselig, wenn es nur an einem Ende brummt, das Vorbild bei seiner Normallast von fünf Zwischenwagen mit zwei laufenden Maschinenanlagen betrieben wurde. Also wurde auf einer Börse für schmales Geld ein zweiter angetriebener Triebkopf beschafft. Zum Glück war es einer aus neuerer Produktion, der auch schon über eine DSS und den fünfpoligen, schräggenuteten Motor verfügte. Also landete bei der anstehenden Digitalisierung auch gleich ein ESU LokSound V 3.5 im zweiten Triebkopf.
Der nichtangetriebene Triebkopf landete als Ersatzteilspender erstmal in der großen Kiste namens Lager. Hm, auf NEM-Rädern sieht der Siebenteiler nicht besonders adrett aus. Also habe ich mir von Roco mittig geteilte Achsen mit RP25/C110 Rädern bestellt. Nach dem Achswechsel bei den Zwischenwagen stand nun der Rädertausch bei den Triebköpfen an. Aus meiner Tätigkeit in einem Modellbahngeschäft, wo ich als stellvertretender Geschäftsführer auch die Werkstattarbeiten verrichtete, stand mir ein umfangreicher Werkzeugpark zur Verfügung. In meiner Werkzeugkiste befinden sich seit dieser Zeit auch ein paar sehr hilfreiche Utensilien der Firma Fohrmann. Nach kurzem Überlegen und Vermessen bestellte ich die normalen RP25/C110 Radsätze bei Roco in doppelter Anzahl als ich für beide Triebköpfe benötigte. Eine Woche später hatte ich alle benötigten Teile auf der Werkbank vor mir liegen. Die Achsen wurden aus beiden Triebwagen ausgebaut und die Räder abgezogen. Dann wurden nur die isolierten RP25/C110-Räder von den Tauschachsen entfernt. Die Reste - also Achsen mit nicht isolierten RP25/C110-Rädern - habe ich in meinem Lager zwischengebunkert. Dort befinden sie sich aber schon länger nicht mehr, da sie in einem anderen Projekt Verwendung fanden. Dazu komme ich aber in einem späteren Umbaubericht.



Mit dem Fohrmann Aufpresswerkzeug standen beide Triebköpfe schließlich innerhalb einer Dreiviertelstunde auf den neuen Rädern. Wohlgemerkt, inklusive der ganzen Demontagearbeiten, Abzieherei, Aufpressen der Räder und Zusammenbau! Das Ergebnis kann sich sehen lassen! Haftreifen hat keiner der beiden Triebköpfe. Ist auch nicht notwendig, weil jetzt acht statt ursprünglich vier Achsen angetrieben sind. Der Zug würde selbst mit fünfzehn Zwischenwagen fast jede Steigung anstandslos nehmen. Reserven sind also weit mehr als ausreichend vorhanden.

Als nächste Schandtat steht nun die Beleuchtung auf der Agenda. Dabei gibt es ein "zentrales Problem", vor dem ich zurückschreckte und mich zur internen Beratung vorläufig von dem Projekt zurückzog. So ganz allmählich bewegen sich die Gedanken in einem Bereich, der meine handwerklichen Fähigkeiten zwar an Grenzen bringt, aber diese nicht überschreitet. Ich hasse von außen sichtbaren Kabelsalat. Dieser zerstört nachhaltig jeden positiven Eindruck, den man mit einem beleuchteten Fahrzeug erzeugen wünscht. Es war also reichlich Hirnschmalz angesagt.

Weiter geht es im nächsten Teil, wo ich mich mal an elektrisch leitenden Kupplungen, Stromaufnahme, wie auch Kabelverlegung und deren mögliche Auswirkungen auf die Fahrdynamik abarbeiten werde. In dem Beitrag gibt es dann auch mal mehr Bilder.

Lieben Gruß

HF110c
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Re: Roco VT11.5 Umbaubericht

Beitragvon Jendris » Sa 2. Nov 2013, 18:58

N´abend HF110c,

na, da bin ich ja mal gespannt, was Du weiter berichtest.
Ich hatte in den 90ern mir diesen Zug gegönnt - habe gerade zwei Sounddecoder gekauft, da ich ja vorne und hinten die Maschinen anwerfen will. Ansonsten habe ich einen preisgünstige Quelle für Funktionsdecoder bemerkt und möchte für die weiteren fünf Wagen jeden einzelnen damit ausstatten.
Ich stelle mir gerade vor, wie es wohl aussieht, wenn nach und nach in jedem Wagen dann das Licht angeht, die Motoren starten und der Zug sich dann langsam in Bewegung setzt.
Ist ´ne Spinnerei von mir und wird auch mit Sicherheit so nicht in anderen Zügen wiederholt, aber da der VT11.5 für mich der Luxuszug der DB war, wird er auch luxuriös ausgestattet.

Gruß
Jendris
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Re: Roco VT11.5 Umbaubericht

Beitragvon HF110c » So 3. Nov 2013, 01:10

Moin Jendris,

einen Funktionsdekoder pro Zwischenwagen hatte ich mir auch schon überlegt. Allerdings halte ich bei nur einer Funktion pro Zwischenwagen einen Dekoder mit sechs Funktionsausgängen für arg überdimensioniert. Zudem bin ich kein Freund von Verschwendung, weshalb ich nur einen Funktionsdekoder in den Siebenteiler einbaue. Um eine komplette Neuverkabelung kommt man ohnehin nicht herum, wenn man eine Allradstromaufnahme haben möchte. Wozu Pufferkondensatoren, wenn man das eigentliche Übel an der Wurzel packen kann? Momentan kämpfe ich mit einigen Hindernissen im "zentralen Problem" (Küchen-/Speisewagen). Darin steckt der Funktionsdekoder, weil in einem Küchenschrank die Kabel aus dem Boden - dort ist der Dekoder - unter das Dach geführt werden. Dieser Küchenschrank ist die einzige Stelle im gesamten Zug, wo so etwas unsichtbar möglich ist. Als Freund von zerlegbaren Dingen gibt es reichlich Steckverbindungen. Schließlich ist der technische Umbau erst die Pflicht. Die Kür folgt mit der farblichen Nachbehandlung des Interieurs und die Belebung mit Fahrgästen.
Der VT11.5 ist für mich der Inbegriff für die Formensprache der 50er Jahre. Das Design passt genau zur V200 und den Eierköpfen. Ein ICE verblasst gegen ihn in Sachen luxurioses Ambiente völlig.
Du wirst von meiner technischen Lösung sicher angetan sein. Sie mag vielleicht handwerklich aufwendiger sein, aber die ersten Ergebnisse sehen so aus, dass man überhaupt keine Kabel sieht. Unter dem Dach ist bei mir wenig Platz, weil ich die originalen Beleuchtungssätze von Roco einsetze. Die hatte ich noch herumliegen. Da wäre es doch eine Schande, wenn ich sie nicht verwenden würde.

Lieben Gruß

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Re: Roco VT11.5 Umbaubericht

Beitragvon Jendris » So 3. Nov 2013, 19:00

Wo Du Recht hast.................... Bild

Es wäre zwar "nur" einer mit vier Ausgängen/Funktionen, aber auch dies ist mehr als genug.
Ok, ich bekomme den als Bausatz und er ist von daher recht günstig - Dein Einwand bezügl. der Kontaktaufnahme über alle Radsätze hat natürlich auch was.
Ich muss mir das nochmals gut überlegen - Strippen ziehen wäre eine Alternative.

Danke und Gruß
Jendris
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Re: Roco VT11.5 Umbaubericht

Beitragvon HF110c » So 3. Nov 2013, 19:58

Das reine Strippenziehen ist nicht so das Problem. Schlimmer ist die trennbare Verbindung zwischen den Wagen. Genau das fehlt bei meinem Zug noch ebenso wie ich bisher noch nicht alle Achsen zur Stromaufnahme heranzog. Die trennbare interne Verkabelung der einzelnen Wagen nahm die letzten beiden Tage in Anspruch. Nicht die Löterei frisst Zeit, sondern die Überlegungen am lebenden Objekt und die Überprüfung der teilweise komplexen Lösungen. Ordnung ist das halbe Leben. Bei mir sehe ich regelmäßig die andere Hälfte, wenn ich solche Projekte angehe. Zum Glück mache ich sowas nicht täglich.

Das Projekt "Prestigezug" ist noch nicht mal beendet und schon habe ich neuen Blödsinn im Kopf. Demnächst baue ich mir mal ein bisschen Spezialwerkzeug für Dampfloks und andere Modelle mit Kuppelstangen.

Lieben Gruß

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Re: Roco VT11.5 Umbaubericht

Beitragvon Jendris » So 3. Nov 2013, 20:10

Hi HF110c,

für die Verbindung gibt es - die gibt es auch in anderen Ausführungen.
Dies ließe sich ganz einfach in den Zwischenwagen einbauen - farbiges Kabel oder irgendeine Markierung, macht es auch vertauschungssicher.
Schrumpfschlauch an den Anschlüßen ist natürlich auch angesagt.

Gruß
Jendris
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Re: Roco VT11.5 Umbaubericht

Beitragvon HF110c » So 3. Nov 2013, 20:48

Hi Jendis,

die Dinger habe ich von Conrad als längere Bauform. Selbst in der Elekronikapotheke sind sie günstiger als in dem von dir gezeigten Angebot. ;-)
Habe sogar schon eine Idee wie ich das Problem in den Griff bekomme. Ist halt nur ein Mordsaufguss mit der Löterei. Ich bin nur froh darüber, dass ich mich gegen eine Schleiferumschaltung entschieden habe. Das klingt zwar jetzt nach Wackelsaft und Pickelbahn, würde aber ein signalabhängiges Fahrverhalten ermöglichen, wenn der Fahrstrom ausschließlich vom führenden Triebkopf abgegriffen wird. Der ersten Zwischenwagen würde selbst keinen Strom bekommen, Zwischenwagen 2 - 4 würde Strom für die Beleuchtung und den Sound aufnehmen und Zwischenwagen 5 wäre wieder ohne eigene Stromaufnahme. Überlege dir bitte mal die Kontaktanzahl zwischen den Zwischenwagen 3,4 und 5. Es wären 11!!!, wovon nur allein sechs Kontakte für Fahrstrom wie auch Stromversorgung für Stirnlampen, Rückleuchten und Sound wären. Allerdings müsste man dann mit insgesamt vier Dekodern (zwei ESU LokSound V3.5, einen LoPi V3.0 Fx, einen LoPi 3.0 mtc 21 und einer ESU Schleiferumschaltungsplatine) arbeiten. Das würde ich nicht freiwillig ohne Lokprogrammer programmieren wollen!!! Das dürfte garantiert die Hölle sein...

Lieben Gruß

HF110c
Zuletzt geändert von HF110c am So 12. Jan 2014, 12:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Roco VT11.5 Umbaubericht

Beitragvon Jendris » So 3. Nov 2013, 21:22

Hi HF110c,

ich habe gerade mal meinen Triebzug aufgeschraubt - da ist bei den Zwischenwagen auf jedem Drehgestell eine Stromabnahme vorhanden - macht die Sache ja ungemein einfach. Und eine Schnittstelle hat die Kiste auch schon - die habe ich in den 90ern gekauft und gar nicht damit gerechnet, dass da ein 8poliger Stecker vorhanden ist.
Och, was macht das Spaß - ich glaube, ich schließe gleich noch den Programmer an.......... Bild .

Gruß
Jendris
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