LEDs in Signalen und Fahrzeugen
Liebe Forenkollegen,
Oliver und ich unterhielten uns an anderer Stelle bereits über die Verwendungsmöglichkeiten von LEDs zur Beleuchtung von Triebwagen, Lokomotiven aber auch Signalen. Um nicht die Geduld der zuständigen Moderatoren für den dortigen Bereich zu überanspruchen, weil wir da ziemlich "Off Topic" vom eigentlichen Thema abwichen, führen wir die Diskussion hier weiter fort.
Wr erörterten bereits de Verwendung von Flat Top LEDs bzw. Duo LEDs deren bauliche Unterschiede und Einsatzmöglichkeiten.
In verschiedenen Publikationen hatte ich bereits von Flat Top LEDs gelesen und wie diese als Zugschlußbeleuchtung eingesetzt werden können.
Früher gab es wohl nur rote Flap Top LEDs, so daß die Einsatzmöglichkeiten etwas eingeschränkt waren.
Mittlerweile gibt es aber nahezu jede erdenkliche Farbe und Leuchtintensität bei LEDs, so daß sich unerwartet viele Einsatzmöglichkeiten ergeben.
Oliver, bitte korrigiere mich wenn ich nun vermute daß bei Duo LEDs mit nur zwei Anschlüssen die jeweils andere Farbe durch Umpolung erzeugt wird?
LED = Light Emitting Diode somit existiert in eine Richtung eine Sperrschicht was den Stromfluß in eine Richtung begrenzt. Ich vermute nun mal , daß nach der Umpolung der Stromfluß in die entgegengesetzte Richtung bei Duo LEDs die eine Farbe gesperrt wird und die andere Farbe erzeugt wird?
Bei LEDs mit drei "Beinchen" also 2 x Annode (+) und einer Kathode (-) verläuft der Stromfluß in eine Richtung und wird je nach Beschaltung über eine der beiden Annoden geführt und somit die unterschiedlichen Farben erzeugt.
Für meine Signalumbauten britscher Semaphore Signale, also zur Beleuchtung der Lichtscheiben eignen sich diese LEDs recht gut und generieren auch brauchbare Ergebnisse im zusammenspiel mit den vorhandenen Lichtscheiben der Flügelsignale. Verwendet man "Mikro-Birnchen", also Glühlampen oder zu helle weiße LEDs werden die Lichtscheiben überblendet und kommen nicht zur farblchen Geltung oder Erkennung der jeweiligen Signalstellungen bei Nachtbetrieb. Es muß also mit farblichem Licht nachgeholfen werden.
Was mich bei meinen Signalbausätzen von Ratio Plastic Ltd. allerdings verwundert ist, daß ich dieses Signal auch für Rechtsverkehr verwenden kann, Ersatzmasten sind mit beigelegt worden, das war in der Vergangenheit nicht der Fall. Preislich sind diese Signale nach Vorbild der Great Western Railway = GWR recht günstig und können über Weinert bestellt und bezogen werden, die Bestellnummer kann im Internet bei Ratio/Wills über die Peco Seite herausbekommen werden. leider sind die langen Lieferzeiten etwas abschreckend, dafür erhält man aber preislich günstige Signalbausätze (12 € bis 18 € für zweiflügelige Sgnale). Sogar Stellhebel zur mechanischen Umstellung der Signalflügel sind beigelegt. Das einzige Manko ist nur, daß deutsche Kunststoffkleber nicht verwendet werden sollten, das Polystyrol und Polystyrene der Signalbausätze besteht aus einer anderen chemischen Zusammensetzung, was sich bei der Verwendung von Klebstoffen mit Lösungmitteln stark verformt.
Angetrieben können die Signale auch werden, wenn man Stellantriebe von Völkner (Conrad Hausmarke) oder Viessmann verwendet (Slow-Motion-Antrieb), hierzu muß man den Signalfuß nur etwas umarbeiten, falls ein elektrischer Antrieb erwünscht ist. Die Beleuchtung erfordert aber etwas Improvisationstalent, um die Laternenatrappen durch LEDs zu ersetzen.
Eine rückwärtige weiße Lichtabstrahlung der Signallaternen ist bei britischen Signalen nicht erforderlich, da diese nicht immer direkt neben dem Gleis positioniert sind. In der Signalordnung ist festgelegt, welches Signal für welche Schienenstrang der Gleistrasse dann gilt. Solche Situationen können auch optisch bei deutschen Signalen an mehrgleisigen Gleistrassen auftreten.
Hier geht es aber jetzt nicht um die Positionierung von Signalen sondern um deren Beleuchtung mit LEDs oder Glühlampen.
Vielfach wurden in der Vergangenheit, bedingt der damaligen, verfügbaren Möglichkeiten, der damals kleinsten Baufornen der Lampen, für das heutige Empfinden, vielfach zu große Beleuchtungsmittel verbaut. In vielen Fällen und auch um die Kosten der industriellen Fertigung von Modellbahnartikeln zu minimieren und gering zu halten, erfahren seitens der Hersteller, Zubehörartikel wie Signale oder Lampen, nur selten eine Anpassung an modernere Beleuchtungsmöglichkeiten oder Verbesserungen im Aussehen.
Hierbei sind wir als Modellbahner gefordert, wenn wir uns mit diesen "primitiv" oder nicht maßstablich aussehenden Beleuchtungsmitteln auseinandersetzen und diese austauschen wollen.