Mein eierlegendes Wollmilchoval - die Entstehungsgeschichte




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Mein eierlegendes Wollmilchoval - die Entstehungsgeschichte

Beitragvon oligluck » Mi 7. Okt 2015, 22:57

Moin,
für eine feste Anlage habe ich zurzeit keinen Platz, weil der Dachbodenausbau schleppend bis gar nicht voran geht.
Damit mal zwischendurch was fahren kann und die Wagen aus ihren Schachteln kommen, wurde ein Testoval ersonnen.
Es hat jedoch gleich mehrere Funktionen:
- Vierschienengleis, damit für H0, H0m und H0e befahrbar
- modular aufgebaut, damit es auch mal abgebaut werden kann
- oder die Module als Erweiterung meiner H0e-Modue dienen
- die Möglichkeit, verschiedene digitale Spielereien auszuprobieren

(Das Ganze wurde bereits an anderer Stelle vorgestellt, ich kopiere hier mal alles rein, was mir bedeutend erscheint)

Dazu wurde ein Gleisplan ersonnen, der in seiner Schlichtheit vermutlich unübertroffen ist:
Bild
Lediglich die geraden Strecken sollten augestaltet werden, die beiden Bögen sind als sparsame Minimodule ausgeführt.
Nach wenigen Beiträgen wurde klar:
Das Bahnhofsmodul musste "mehr" sein, also wurden dort Ausfädelungen geplant und später umgesetzt. hierzu komme ich noch.

Anfertigung der Bögen war kein Thema:
Bild

Ebenso wenig die der Streckenmodule:
Bild

Auch das Ding mit der Brücke klappte ganz geschmeidig:
Bild


Erst bei dem geplanten Bahnhofssegment wurde es etwas haarig.

Erste Überlegungen als Gleisplan:
Bild

oder in Details:
Bild

Dann kam das große staubige Terraforming, mit solch einem Ergebnis:
Bild

Oder dann mit Landschaftspampe drauf:
Bild

Das Verlegen der Gleise war eine reine Fleißarbeit: es wurden abwechselnd die Schwellen vom Dreischienengleis von Tillig benutzt, in H0/H0m und H0/H0e.
Eine kleine Schummelei, weil natürlich die jeweils anderen Kleineisen fehlen.
Aber: was ich nicht bedacht hatte, war, dass die Sockelplatten der Kleineisen (oder wie immer die heißen) im Weg waren, also bei jeder Schwelle von Hand weg geschnitzt werden mussten,
Bei insgesamt rumbummelig 1200 Schwellen geriet das dann schon eher zur Geduldsprobe und ich war mehr als einmal versucht, das Projekt in die Tonne zu treten...

Um die vielen blöden Schwellen positionieren zu können, hatte ich sie vermessen, ausgezirkelt, ausgedruckt und dann aufgeklebt. Sie sollen noch eingeschottet werden, soweit sind wir aber beileibe noch lange nicht.


Der momentane Status: das Testoval funktioniert, mit 8,5m Strecke, damit erfüllt es seinen Zweck. Gelegentlich kommt es noch zu Kurzschlüssen an den Ausfädelungen. Da ist noch Nacharbeit zu leisten, natürlich.
Die landschaftliche Ausgestaltung ist mir ein Graus, denn darin bin ich nicht allzu gut. Und die Oberleitung, die ich für ein "Muss" erachte und hierfür auch schon das Meiste an Material hier habe, wird natürlich auch noch folgen.

Mehr hierzu auf diesem Sender...


Viele Grüße,
Oliver


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Re: Mein eierlegendes Wollmilchoval - die Entstehungsgeschic

Beitragvon Atlanta » Mi 7. Okt 2015, 23:18

Moin Oliver,

wie klappte es den bei den Radlenkern beim Verlegen des H0m Schienenstranges bei der H0e Ausfädelung für den Regelspurstrang?

Bei Tillichs H0e Krezungen, Weichen und Ausfädelung bekam ich immer Probleme mit dem Radsatzinnenmaß meiner H0e Fahrzeuge, weswegen ich etwas "Vorbehalte" gegenüber Tillich entwickelte.
Schönen Gruß,
Ingo
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Re: Mein eierlegendes Wollmilchoval - die Entstehungsgeschic

Beitragvon Jendris » Do 8. Okt 2015, 08:09

Hi Oliver,
auch wenn Dir die Landschaftsgestaltung ein Graus ist .................. Du hast aber schon mal eine gute Voraussetzung zur weiteren Bearbeitung geschaffen. Also stell Dein Licht nicht zu sehr unter den Scheffel.
Und wenn wir die Module wieder zusammenknüpfen, werden wir alle mithelfen beim Feinschliff :ah49:

Mir gefällt die lockere Gestaltung - kein Einheitsbrei bzw. Rechteckkästen. Bild

Gruß
Jendris
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Re: Mein eierlegendes Wollmilchoval - die Entstehungsgeschic

Beitragvon Atlanta » Do 8. Okt 2015, 09:06

Moin Oliver,

um mal bei Jendris Gedankengang zu bleiben...

Jendris hat geschrieben:Mir gefällt die lockere Gestaltung - kein Einheitsbrei bzw. Rechteckkästen. Bild


...mir viel auf, du hast die Bogenmodule mit gebogenen Seitenplatten auf die Spanten geschraubt, bestimmt hast du dich beim Bootsbau inspirieren lassen?
:mx13:
Schönen Gruß,
Ingo
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Re: Mein eierlegendes Wollmilchoval - die Entstehungsgeschic

Beitragvon oligluck » Do 8. Okt 2015, 14:18

Moin,

nun ja, "vom Bootsbau inspiriert" würde ich das nun nicht nennen, es war einfach pragmatische Faulheit :mrgreen:

Rückwand, also 3mm HDF, hatte ich noch hier. Sie dient hauptsächlich dazu, die Modul-Stirnseiten zu stabilisieren.

Um die Bögen zu bauen, habe ich einen Bogen möglichst präzise zugeschnitten und ihn dann als Kopiervorlage für die Oberfräse benutzt.
Auf diese Weise sind alle Bögen identisch und - glücklicher Zufall - bilden auch gemeinsam einen Kreis.
Die Bögen sollen noch geschottert und begrast werden, danach bekommen sie Plexiglasstreifen als Absturzsicherung.
Leider sind sie nicht zu 100% austauschbar, weil es beim Gleisbefestigen (mit eingeklebtem Messingrohr unter den Schienen) doch geringe Maßabweichungen gab.
Also durfte ich ausprobieren, welche am Besten zueinander passen. Das wird alles noch verschliffen und lackiert, dann merkt das keiner...

Ums sie auch für H0e-Module nutzen zu können, haben sie entsprechende Bohrungen, gemäß dem Schema, das sich Marcel mal ausgedacht hatte.

Die Kästen für das Brücken- und Bahnhofssegment sind jeweils 68cm lang. Das Maß kommt daher, weil ich die Schienenprofile des Dreischienengleises ohne allzu viel Abfall ausnutzen wollte.


Hier mal eine Ansicht des gesamten Ovals:



Mit einer Größe von 3,52 x 1,70m passt es gut in eine Ecke des (ohnehin nie genutzten) Wohnzimmers, ohne dort zu stören.
"Testoval" heißt es natürlich hauptsächlich deswegen, weil ich dort Loks vor und nach dem Digitalumbau testen möchte, aber auch, weil sich daran verschiedene Gestaltungstechniken üben lassen - ohne dass es weh tun würde, wenn es nicht klappt.
Ich habe schon beim Ausformen des Geländes gemerkt, dass ich mich hier wesentlich leichter tue, als meinetwegen bei einem "richtigen" Modul, bei dem ich mich unter Druck gesetzt fühle...

Die Brücke beispielsweise soll auch noch "verostet" werden - hier opfere ich, falls es schiefgeht, nur einen Bausatz, den ich ohnehin mehrfach hatte; bei einer der Hack-Brücken ist die Hemmschwelle um Einiges höher :hpy:
Ebenso ist "Oberleitung" für mich Neuland; die Bahnhofssegmente sollen eine bekommen, das ist prima zum üben.
Für den Bahnsteig habe ich eine Spörle-Form (Schüttbahnsteig) von Marcel bekommen, allerdings haben sich dort die Pläne leicht geändert, es wird auf einen Haus- und einen Inselbahnsteig hinaus laufen. Formen dafür sind vorhanden.

Damit das EG etwas mehr Platz erhält (das auf dem Foto steht dort nur als Muster), sind die Gleise recht eng aneinander - die Wagen fahren dort mit gerade mal 3mm Abstand aneinander vorbei.
Glück gehabt, würde ich sagen... :mrgreen:


Ingo, ich vermute auch, dass es mit den Radsatz-Innenmaßen Probleme gibt. Genau habe ich aber noch nicht herausgefunden, an welcher Stelle genau der Kurzschluss entsteht.
Viele Wagen und Loks machen gar keine Probleme, während es bei Einigen ständig zum Kurzschluss kommt.

Die H0e-Ausfädelungen stammen von einem Anlagenrückbau, während die H0m-Ausfädelungen nagelneu sind.

Hier mal ein Foto von oben:



Die Schiene für Meterspur ist lediglich mit Epoxy aufgeklebt, aber maßhaltig.
Deutlich zu erkennen sind die selbstgestrickten Radlenker, die hinzu kommen mussten.
Sie sind minimal flacher gefeilt, daher ist die Farbe heller. Sobald "Rost" rauf ist, werden sie nicht mehr auffallen.

Viele Güße,
Oliver


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Re: Mein eierlegendes Wollmilchoval - die Entstehungsgeschic

Beitragvon oligluck » Do 8. Okt 2015, 14:35

Nachtrag...

Vielleicht noch ein interessantes Detail, als Ausschnitt des vorigen Fotos:



Wieder mal aus Faulheit, habe ich mir Beinhalter gespart. Die Beine werden einfach an den ohnhin vorhandenen Bohrungen in den Stirnseiten mit festgeschraubt.
Damit ich mich leichter tue, die Kästen alleine aufzustellen, habe ich kleine Kragarme an die Beine geleimt, so dass das jeweils nächste Modul dort aufgelegt werden kann.
Sollten sie mal für andere Module benutzt werden, die nicht an den Außenkanten 100mm hoch sind, dreht man sie einfach um, so dass der "Galgen" nach innen zeigt.

Weil ich für dieses Oval insgesamt 22 Beine fertigen musste (aus 12mm Sperrholz zusammen geleimt, für 130cm MOK ausgelegt), war es mir natürlich wichtig, sie auch mal woanders benutzen zu können.
Sie erhalten alle noch Rampa-Muffen und Stellfüße, so dass man sie etwas unkomfortabel auf dem Fußboden ausrichten muss.
Diesen kleinen Nachteil war mir aber deren universelle Verwendungsmöglichkeit wert.


Viele Grüße,
Oliver


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Re: Mein eierlegendes Wollmilchoval - die Entstehungsgeschic

Beitragvon HF110c » Do 8. Okt 2015, 14:47

Hallo Oliver,

das Testoval finde ich als Idee sehr toll. Auch Sinn und Zweck deines Werkes ist genial. Von der Ausführung will ich jetzt nicht auch noch anfangen, weil die Lobhudelei dann kein Ende fände.

Zum Thema Kurzschlüsse in Ausfädelungen:
Der erste Ansatz wäre für mich, wenn du das Radsatzinnenmaß aller H0e-Fahrzeuge überprüfst und es einheitlich auf 7,4mm bringst. Das ist das reguläre Radsatzinnenmaß, welches in der NEM steht. Wo der Kurzschluss erzeugt wird muss ich gar nicht durch Beobachtung ermitteln, weil ich die neuralgische Stelle aufgrund deiner Fotos schon auf den ersten Blick erkenne. Diese befindet sich unmittelbar vor dem Herzstück in der Herzstücklücke. Sobald das Radsatzinnenmaß zu des Fahrzeugs zu eng ist, überbrückt das Rad beide Schienen mit unterschiedlicher Polarität. Wäre das Radsatzinnenmaß zu groß, wäre im schlimmsten Fall eine Entgleisung an der Herzstückspitze die logische Konsequenz.

Lieben Gruß

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Re: Mein eierlegendes Wollmilchoval - die Entstehungsgeschic

Beitragvon oligluck » Do 8. Okt 2015, 15:51

Hallo HF110C,

das ist die Stelle und der Grund, die/den ich auch vermute - logisch bleibt keine andere Möglichkeit übrig.
Ich hatte nur noch keine Möglichkeit, diese Vermutung zu verifizieren - du weißt, dass ich in solchen Dingen recht genau bin :roll:
Es betrifft Fahrzeuge aller drei Spurweiten (noch ein Grund mehr), die ich nun sukzessive, immer wenn das Problem auftritt, kontrollieren werde.

Täusche ich mich oder kann es sein, dass dies so ungefähr die erste Modellbahnanlage sein dürfte, bei der der Messschieber zum festen Bahnhofsinventar gehört? :mrgreen:
Rein rhetorische Frage, denn bereits Ingos Erwähnung seiner Vorbehalte (die ich teile), weist in diese Richtung. :mx10:

Nun ist allerdings Tillig Elite mein Haus- und Hofgleis, von dem ich ungerne abrücke, dafür ist zu viel Material vorhanden, bereits.
Das Peco Feldbahngleis in H0e (SL-400) finde ich sehr ansprechend, werde damit gewiss Einiges bauen: es hat so schön verwitterte Schwellen...
An das bin ich allerdings eher zufällig geraten, da es bei einigen Händlern kaum beachtet (und damit adequat beworben) wird:
Hier http://www.modellbahnshop-lippe.com/pro ... odukt.html ist z.B. das Foto falsch...

Viele Grüße,
Oliver


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Re: Mein eierlegendes Wollmilchoval - die Entstehungsgeschic

Beitragvon Jendris » Do 8. Okt 2015, 16:19

Hi Oliver,

hilf mir auf die Sprünge und verrate mir die Notwendigkeit der Lage des rot eingekreisten Radlenkers ........... :mx13:



Der könnte ruhig ein bißchen später (so ca. zwei Schwellen) einsetzen. Evtl. wäre dann auch ein Kurzschluß nur schwer möglich?

Gruß
Jendris
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Re: Mein eierlegendes Wollmilchoval - die Entstehungsgeschic

Beitragvon oligluck » Do 8. Okt 2015, 17:03

Hi Jendris,

er dient dazu, H0m-Fahrzeugen von links kommend in dem gelb markierten Bereich Führung zu geben - ich halte ihn für gut platziert, kann mich aber natürlich täuschen:



Dass er so schief eingeklebt ist, ist mir übrigens peinlich, das ist mir selber erst bei diesem Foto aufgefallen :mx19:

Wahrscheinlicher, fast schon zwangsläufig, ist die rot umrandete Stelle (auf meinem Bild).

Viele Grüße,
Oliver


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