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Re: Inner-City-Blues:::::

Beitragvon Atlanta » Fr 22. Mai 2015, 02:56

Hallo Heiko,

in Frankfurt war das Kaufhaus Schneider für Jahrzehnte ein Inbegriff eines privaten Warenhauses in einem typischen 1950er Jahre Gebäude, welches nach dem Krieg in der Trummerwüste neue Akzente setzte.

Kaufhaus Schneider bestach mit dem hölzernen Pakettfußboden in allen Etagen, der Montags, Mittwochs und Freitags immer frisch gebohnert wurde und so mancher Hausfrau im "Kaufhausansturm" auf die Wühltische zum Verhängnis wurde. Glanern (schlittern, auf Eis oder Parkett schlittern) ließ sich da sehr gut.
Im Treppenhaus befand sich der Personenaufzug mit Scherengittersperren des offenen Fahrkorbs und einem "Liftboy" der in den Etagen die Warenangebote aufzählte.
Auch die beiden Lastenaufzüge waren für Personenbeförderung zugelassen, auch da gab es spezielle Fahrstuhlführer, denn der Lastenaufzug hatte zwei offene Fahrkorbseiten, nach vorne zu den Klapptüren und nach hinten zur Schachtwand.
Nur mit dem Personenaufzug im Treppenhaus geangte man in die 7. Etage zum Dachrestaurant mit Panoramablick über Frankfurt und im Sommer einer sehr ruhigen und durch Glaswände windgeschützte Dachterasse. Die Kelner waren sehr freundlich und hilfsbereit, damals gab es auch schon einen separaten Raucherbereich, so daß der Qualm die Nichtraucher nicht belästigte, ebenso auf der Dachterasse. Ob das ein Vorgriff auf die aktuelle Gesetzeslage war?
Der Kaufausdirektor rauchte selber gerne dicke Kubanische Zigarren, die rauchfreie Zone in seinem Büro war nur so etwa 1 m über Fußbodenniveau, der Rest verschwand im "Nebel". Meine Mutter arbeitete dort im Kaufhaus bevor sie Postbeamtin wurde zunächst als Kelnerin und dann als Sekretärin, ihre Ausbildung machte sie im Kaufhaus Schneider, wechselte aber dann zur Oberpostdirektion, als dort eine Fremdsprachensekretärin gesucht wurde und verblieb dort bis kurz vor meiner Geburt.

Seitdem ich 5 Jahre alt wurde nahm sie mich sehr oft mit in die Stadt zum Einkaufen und stellte mich ihren Bekannten vor, auch beim Kaufhaus Schneider, dem Direktor, der mir eine Ausbildung zum Verkäufer oder Magazinlageristen empfahl. Sollte da schon frühzeitig mein beruflicher Werdegang festgelegt werden?

Naja, Lagerist bin ich letztlich geworden, sogar mit Handelskammerzeugnis.

In anderen 50er Jahre Häusern gab oder gibt es teilweise noch die Paternosteraufzüge, in Bürohäusern erfreuen die sich immer noch einer großen Beliebtheit, der schnellen Erreichens des Arbeitsplatzes oder beim Verlassen nach Feierabend.

:bueRo:
Schönen Gruß,
Ingo
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Re: Inner-City-Blues:::::

Beitragvon Majordomus » Mi 10. Jun 2015, 21:48

Guten Abend…

@Thomas: Ich persönlich mag diese Art von Architektur… damals waren das Inbegriffe von Neuanfang und entsprach dem damaligen Zeitgeist.
Ausnahmen betätigen die Regel, aber hässlich? … Doch eher hübsch; zumindest interessant.

@Ingo: Es freut mich, wenn du so viele Erinnerungen mit einem solchen Gebäude verbindest. Dann scheine ich in der Umsetzung den Nerv ja getroffen zu haben…
Vielen Dank fürs Teilhabenlassen.

::::::::::::::::::::::::::::::::::::

Södele!...
Der Stand der Dinge meines 50er-Jahre-Hochbauprojekts

Fensterliche Querverweise


Dachgeschoss mit „Platzhaltern“


Ansichtssachen






Ein Augenblick als…
…Durchblick


…Einblick


…Ausblick


:::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::

Seit meinem letzten Post habe ich mich mit laaang vor mir her geschobenen Projekten beschäftigt.
Ständig neue in Angriff nehmen (z.B. 50er-Jahre-Hochhaus) und ältere vernachlässigen ist verzettelnd doof und dementsprechend werde ich die diversen „Aufschub-Baustellen“ zukünftig erst mal „abarbeiten“…
Macht schon allein deshalb Sinn, weil ich dadurch in meiner beengten Butze wieder Platz bekomme!

Der Beginn dieses Unterfangens: meine bis dato plastikroten Mauerarkaden an der S-Bahnstation…


…des weiteren die Bearbeitung der „Tunneleinfahrten“ (innen und außen)…






Da ich das Gezumse hierfür auseinandernehmen musste, habe ich mich auch gleich um das Gelände ums Stellwerk gekümmert.


Hier sieht man auch die neue Grundstücksgrenze/Zaun zu meinem Gebrauchtwagenhändler A. Yilderim…






Auf dem aufgelassenen, schotterigen Matsch-Gelände (mit obligatorischer Pfütze) hat sich ein hiesiger Bauunternehmer temporär breitgemacht,…


… um Lagerfläche zu bekommen (- hier noch als Stellprobenszene vor dem Einbau)




… das Fundament des bereits abgerissenen Nebengebäudes dient als stabile Abstellfläche empfindlichster Bauutensilien, nebst sanitären Anlagen und Bürofläche…


Hier werden Prioritäten gesetzt – je nach Dringlichkeitsstufe…


… und die Metallkonstruktion, hat dann kurzfristig ebenfalls Farbe bekommen.


:::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::

An der Kneipenecke, quer über die Straße hinweg, verläuft die „Modulkante(!)“ – selbige war mir ein immerwährender Dorn in meinem dadurch beleidigten Auge.
Mit kleinen Tricksereien konnte ich die Fuge so kaschieren, dass ich damit nunmehr leben kann…


Desweiteren habe ich mich des Vorplatzes meiner S-Bahnstation gewidmet…
(hier in der Draufsicht)







Mir war auch mal wieder nach belebter Szenerie…




„Immer wenn ich dringend jemand anrufen muss, haben ich keine 3 Groschen – die reinste Oper!!“


Taxikollegen im Gespräch:
„…Und ich sach noch: Sach sowatt nich.“ – „Und watt sacht er?“ – „watt solla daa sagen?“ – „Nää, watte nich sach´s!“


„Gundula… lass´dir jetzt ruhig Zeit – Wir kommen eh zu spät!!“ – „Menno, du bist so gemein!... wenn die Schuhe doch so pieken!!!“


Biker: „wenn auf deiner Kombi SID draufsteht, warste bei „Sid Vicious“ und den „Sexpistols“ dann auch auffen Konzert?“


… auflockernde Umfeld-Werbung eines namhaften Hersteller übersüsster, an Brackwasser erinnernde Limonaden…


Der Vorplatz mit raumübergreifenden Großgrün mit Sitzgelegenheiten und eingefasster, bunter Neubepflanzung
(Luftratten haben auch schon auf die Bank gekackt – Mistviecher!)


Andere Position – Der Gibsbeinige hat seine ja auch in die Waagerechte verlagert (soll aber kein Breakdancer sein!)


Die neuen „Stolpergestänge“ am Taxistand fanden bisher noch keine Erwähnung… dies ist hiermit geschehen.


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Bahnsteigmöblierung/ Stellproben:

Jetzt wissen die Bürger auch, dass sie eine S-Bahnstation haben (sogar mit Hinweis auf eine Treppe – mal wieder unscharf)


Unterwegs MUSS die Bi-fi mit…


Na, kommt die Bahn? …und wenn, wann?


Upps, schon wieder teurer geworden


Die junge Kernfamilie findet die vielfältigsten Tarifinformationen gänzlich uninteressant…


Ah! Da kommtse!


Die Fahrzielanzeigen musste ich zu meinem Bedauern doch selber dremeln, weil die beiliegenden nach „Neustadt a Weinstr.“, „Freiburg“ oder „Mainz“ hinweisen… das wäre mit der S-Bahn zu weit.


Sieht jetzt so aus:
Die Fahrzielfaltblattanzeige hat eine Umsetzung in Form einer selbsthergestellten Destinationsbeschriftung erfahren.


Zur Übersicht eine Luftaufnahme aus einem Fesselballon


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Meine Pfadfindergruppe, die ich vor unsäglich langer Zeit aus Rohlingen einer „Freizeitpackung“ von PREISER angepinselt habe, wurden eigentlich das erste Mal seitdem in Szene gesetzt… die Zeit war nunmehr reif.

Dieser historische Moment wurde auch gleich fotografisch festgehalten…

Desweiteren habe ich für den anderen Zugang des Bahnsteigs einen Fahrkartenautomaten im hippen Orange der 80er aufgestellt und auch das Hinweisschild etwas schärfer abgelichtet.

"Na,... kommt da noch was?!"

Nach langem hin und her (Dübelsäule? – geriffelt, glatt? Rund oder eckig? Etc.) habe ich mich doch für die passende, wenngleich schmalere Metallkonstruktion entschlossen.
Am anderen Zugang gilt das gleiche…



Das Brückengeländer habe ich so vorbereitet:
Ich habe mir div. Gitter verschiedener Hersteller angeschaut/besorgt und so richtig passende waren da nicht drunter… also habe ich hier für meinen Geschmack zwei Varianten kombiniert (sind jetzt von Fallhagen bzw. Auer!)



Mittlerweile sind auch die Treppen bearbeitet und soweit fertig…


Die umgebauten Brückengeländer haben Farbe bekommen (azurblau) und eine Länge passt nicht nur auf die Brücke, sondern auch im Bereich der S-Bahnstation…
Noch kann ich ausprobieren, weil noch nix verklebt ist, es fehlen noch einige Geländer an diversen Stellen.


… der andere Treppenzugang




Beim letzten Bild habe ich wieder alles, was ich nicht auf dem Foto haben wollte (doofes IKEA-Regal) digital entfernt bzw. neues (Hochofenhintergrund) hinzugefügt…


:::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::

Impressionen in der Abendsonne, die in meine Kemenate kroch- da musste ich dann doch noch Bilder machen, zumal man bei diesem Schein auch die Farbgebungen besser erkennen kann…




Hier noch meine Abendgesellschaft beim Grillen




:::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::

Ich hatte da einen Gebäudeumbau in Einzelteilen… jetzt nicht mehr.
Dem dazugehörigen Ladenlokal habe ich seine finale Nutzung zugeführt:

Hier bin ich sehr behütend vorgegangen, ergo wurde ein Geschäft eingebaut, was die Welt unbedingt braucht: Ein Hutladen!


… selbst eher zweifelhafte Hutmach(er)werke werden voller Stolz von den Trägerinnen zur Schau gestellt…


mit einer LED illuminiert...


Die Vorderfront in der Totalen…


Detailbild


Das Hinterhaus in effekterhaschendem Blaulicht (mondlichtsuggerierend)


Etwas klarer…


Hier möchte ich den geneigten Leser auf die aufwändige Jugendstil-Bleiverglasung der Flurfenster aufmerksam machen…


:::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::

:ah49: …Das zu meinem Bastelmarathon… :ah47:
Bis demnächst
Gruß, Heiko aus DO
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Re: Inner-City-Blues:::::

Beitragvon Spektakulum » Do 11. Jun 2015, 22:00

Ich war ja so schon hin & weg, aber die Bleiverglasung ist ja nochmal einer oben drauf! :o
Viele Grüße
Carsten
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Re: Inner-City-Blues:::::

Beitragvon MicroBahner » Do 18. Jun 2015, 11:40

Hallo Heiko,
nach längerer Forumsabstinenz hab ich mich jetzt mal wieder durch deine Bildergalerien gescrollt :bigOK: :bigOK: :serVus: .
Die Fülle an Details :mx19: - sowohl innen als auch außen, und deine unerschöpflichen Ideen für die kleinen Szenen erschlagen einen geradezu.
Da muss ich mich jetzt erstmal von erholen. Modellbau auf allerhöchstem Niveau.
Mir bleibt nur gucken, staunen und den Hut ziehen .... :fig55:
Grüße aus Franken
Franz-Peter


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