Moin Michael,
wie Ingo schon andeutete, ist der Übergang von Ebene zur Neigung möglichst auszurunden.
Ob dieser in der Geraden oder im Bogen beginnt, ist gehupft wie gesprungen.
Da jedoch die Ausrundung eine "konstruktive Herausforderung" darstellt (Sperrholz biegen), würde ich auch bei der Kombination Rampe/Bögen eine gleichmäßige Neigung vorziehen.
R1 von Märklin bezeichnet 360mm. Andere Hersteller verwenden eine andere Zählweise, was letztlich wenig Unterschied macht. Es ist der Tischplattenradius vom Opa aus dem letzten Jahrhundert.
Einige Fahrzeuge schaffen ihn nicht, und bei maßstäblich langen Wagen (26,4m resp. 303mm) bekommst du bei der Kombination R1+R2 ein Problem mit dem Lichtraumprofil, vergl. NEM 102f.
Wenn du heute schon weißt, dass du deinen Lebtag mit verkürzten Wagen und anspruchslosen Fahrzeugen (bezogen auf den befahrbahren Mindestradius) auskommen wirst, dann mache es.
Beim K-Gleis hast du den Vorteil, dass du nicht in starren, vorgegebenen Radien denken musst, sondern mit Flexgleis "deine" Radien realisierst. Und einen gesunden Gleisabstand.
Wenn dein Platz nur geringe Tiefe erlaubt, aber in der Breite flexiblel ist, ist deine Kombination von Bögen und Rampe nicht nur empfehlenswert, sondern auch nötig, um die Neigung gering zu halten und gleichzeitig die lichte Höhe für die Fahrzeuge (Elloks ggf. aufgebügelt?) zu gewährleisten.
Wie viel Platz hast du denn?
Um eine "reine", also kreisrunde Gleiswendel zu bauen, wäre R3+R4 (märklin-Zählweise beim C-Gleis) nötig, allerdings mit einem Platzbedarf von Ø132cm.
Weil ich solch eine Wendel kürzlich für jemanden konstruieren sollte ( und sie vermutlich bauen werde), kann ich mit einer Skizze dienen:
Es ist nur ein Vorentwurf, die finale Konstruktion gebe ich aus verständlichen Gründen nicht heraus.
Gewählt: Märklin R3, r=515mm und R4, r=579,3mm
Höhengewinn pro Umdrehung 100mm, resp. 3,1% absteigend und 2,7% aufsteigend.
Lichte Höhe 81,5mm, ohne Tunneloberleitung. An den Ausrundungen unten und oben geringer, hier wären bei Bedarf Fangdrähte für die Oberleitung zu montieren.
Platzbedarf 128x128cm (Ø132cm), Innenmaß als Wartungsluke Ø87cm.
Teilung der Segmente in 30°, damit gibt es keine Konflikte mit den C-Stückelgleisen und die Segmente kann jeder Tischler zuschneiden.
Materialbedarf pro Vollkreis 0,8m², kaum Verschnitt.
Einen 11-teiligen Schnellzug (Lok hat 2 Haftreifen) werde ich dort unter Ach und Krach hochjagen können (keine Radschleifer an beleuchteten Wagen, da von der Lok versorgt); an den kleinen Flöhen ohne Gummis hängen eh nur zwei oder drei Donnerbüchsen dran.
Ich denke also, es ist eine machbare Minimallösung, mit vertretbaren Kompromissen.
Du sagst, du hast den Platz nicht, das habe ich wohl verstanden.
Mit K-Flexgleis wärst du weniger auf starre Geometrie festgenagelt.
Nimm' vielleicht trotzdem diese Skizze als Denkanreiz, um entscheiden zu können, an welcher Stelle du welche weiteren Kompromisse einzugehen bereit bist: irgendeinen Tod müssen wir immer sterben
Viele Grüße,
Oliver