in meiner Vorstellung hatte ich schonmal kurz etwas zu meiner Anlage geschrieben. Auch dass ich noch mit analogen Loks fahre, und die gesamte microprozessorbasierte Steuerung dazu selbst baue. Da Interesse bestand, dazu mehr zu erfahren, will ich diese Steuerung hier nach und nach vorstellen (Alles auf eimal wär wohl etwas starker Tobak ).
Beginnen will ich von unten nach oben, also mit der Sbf-Steuerung. Um die Anlage meines Sbf etwas besser zu verstehen kurz ein paar Sätze zum Konzept der Anlage:
Dargestellt wird ein kleiner Unterwegsbahnhof ('Westal' ) an einer 2-gleisigen Hauptstrecke, an dem eine Nebenbahn abzweigt ( ja ich weis, sehr originell
*** Der Link ist nur für Mitglieder sichtbar. Bitte registriere Dich, oder logge dich ein. ***
). Die Nachbarbahnhöfe an der Hauptstrecke sind 'Ostfeld' und 'Nordham', der nächste Bahnhof an der Nebenbahn ist 'Süders'. Die Aufgabe dieser Bahnhöfe übernimmt mein Sbf. Damit bei einem so simplen Anlagenkonzept ein abwechslungsreicher Betrieb möglich ist, braucht's viel Züge im Untergrund. Derzeit ist bei meinem Sbf mit 43 enthaltenen Zügen die Kapazitätsgrenze erreicht.
Hier mal ein schematischer Gleisplan des Schattenbahnhofs:
Oben ist die unterste Ebene dargestellt. Das ist letztendlich einfach ein Kreis mit 2 jeweils 5-gleisigen Gleisharfen, die die Bahnhofe 'Ostfeld' und 'Nordham' repräsentieren sollen. Das Ganze befindet sich ca. 45cm unterhalb der sichtbaren Anlage. Rechts und links sind die Wendel angeschlossen, mit der die Züge hoch ans Tageslicht fahren. Der rechte Wendel ('Nord') ist ganz einfach aufgebaut und beinhaltet 3 Blockabschnitte aufwärts und 5 Blockabschnitte abwärts.
Der linke Wendel ('Ost') ist komplexer. Die Nebenbahn wird im Untergrund nämlich wieder in die Hauptbahn zurückgeführt, und an dieser Wendel sind dann auch 4 Stumpfgleise für Wendezüge (hauptsächlich der Nebenbahn) angeschlossen.
Diese Gleisführung erlaubt es, Züge an jedem Tunnelportal wieder erscheinen zu lassen, egal wo sie verschwunden sind. Derzeit ist die SW so ausgelegt, dass jeder Zug dort wieder auftaucht, wo er auch hineingefahren ist.
Insgesamt gibt es 50 Blockabschnitte. Jeweils am Haltepunkt jedes Abschnittes befindet sich eine Lichtschranke:
Dazu sind im Gleis 2 Fototransitoren und oberhalb ein Lämpchen angebracht. Wird die LS unterbrochen, so wird der gesamte Abschnitt stromlos geschaltet. Damit hält der Zug immer an der Lichtschranke, egal ob die Lok vorn oder hinten ist, oder ob in Doppeltraktion gefahren wird. Dieses Abschalten ist über die HW gesteuert, so die Reaktionszeiten des Prozessors (der sich ja auch mal 'aufhängen' kann...) keine Rolle spielen. Die Ausfahrt wird prozessorgesteuert freigegeben. Daneben gibt es noch eine Belegtmeldung nach dem Stromfühler-Prinzip. Damit wird der gesamte Blockabschnitt auf Belegung geprüft. Diese Belegtmeldung dient aber nur der Fehlererkennung. Damit kann die Steuerung liegengebliebene Wagen erkennen, wenn sich mal wieder ein Kupplung löst.
Die Blöcke in den 5-gleisigen Gleisharfen können übrigends nur max. 1,8m lange Züge aufnehmen, während alle anderen Blöcke für die maximale Zuglänge von 3m ausgelegt sind. Die Steuerung muss also berücksichtigen, dass lange Züge dort 2 Abschnitte belegen. Das würde ich heute nicht nochmal so machen, sondern alle Blöcke nur für 1,8m auslegen. Wenn die Steuerung die Doppelbelegung in den Gleisharfen werwalten kann, könnte sie das mit minimalem Mehraufwand auch in allen anderen Blöcken. Da nur ein kleiner Teil der Züge länger als 1,8m ist, wäre die Kapazität des gesamten Sbf's dann größer.
Der Betrieb im 'Untergrund' läuft vollständig automatisch ab. Als Fdl in 'Westal' kann man sich ganz auf den Betrieb im Bahnhof konzentrieren. Allerdings benötigt die Steuerung dazu Informationen über die einzelnen Züge. So dürfen ja z.B. nur echte Wendezüge in die Stumpfgleise einfahren. Deshalb wird bei der Einfahrt in den Sbf jeder Zug individuell identifiziert. Dies ist mit RFID-Tags realisiert. An jeder Lok oder, fals das nicht geht an einem Wagen, ist ein RFID-Tag angebracht:
Im Gleis hinter jeder Einfahrt in den SbF ist eine Antenne eingebaut:
In der Steuerung sind zu jeder Tag-Id die entsprechenden Informationen (Zugname, Zugtyp, von wo kam er) gespeichert. Bei der Fahrt durch den Sbf wird dies mitgeführt, so dass die Steuerung jederzeit weis, welcher Zug wo ist, und die Fahrwege entsprechend einstellen kann.
'Herz' des ganzen ist eine C-Control Pro von Conrad. Das ist nichts anderes als ein AtMega128 mit Bootlader. Ausserdem ist der noch in ein kleines Metallgehäuse mit Anschlussstiften verpackt. Den Original-Chip im SMD-Gehäuse hätte ich nicht verlöten wollen .
So, dass soll's jetzt erstmal für heute sein. Fortsetzung folgt dann.
Falls irgendwelche speziellen Fragen sind beantworte ich die gerne.
Grüße,
Franz-Peter