[Atlanta]

Moin Kollegen,

aus der Sichtweise eines Digitalanfängers oder anderen Kollegen, die sich noch nicht an die Digitaltechnik herantrauten gibt es sehr oft Fragen über Fragen.

Sehr häufig wird in der Produktbeschreibung diverser Digitalzentralen erwähnt, daß oft bis zu 9.999 Dekoderadressen verwaltet werden können auch wenn man diese, niemals in vollem Umfang benötigt.

Hat man sich dann dazu durchgerungen, sich für ein Produkt zu entscheiden, kommt oft die Ernüchterung, wenn die 9.999 möglichen Dekoderadressen plötzlich nicht mehr erwähnt werden und von kurzen oder langen Adressen gesprochen wird oder daß die Anleitung nur die Programmierung der kurzen Dekoderadressen abhandelt.

Kurze Adressen umfassen den Bereich von 0 bis 127 aber nicht jede Digitalzentrale unterstützt auch die Vergabe der Adressen ab 100 bis 127.

Einige Digitalzentralen sperren auch die Vergabe ab der Adressen ab 112 bis 127 und reservieren diese für Doppel- und Mehrfachtraktionen.

Lange Adressen beginnen aber nicht erst ab der Adresse 128 sondern ab der Adresse 0 und endet bei der Adresse 9999 aber der Adreßbereich von 0 bis 255 ist den kurzen Adressen vorbehalten.

Moment, wieso schreibt er jetzt bis 255 wenn doch kurze Adressen nur bis 127 vergeben werden können?
Doch das hat seine Richtigkeit, denn die Adressen 128 bis 255 sind auch den kurzen Adressen zugeordnet können aber nur in der CV 19 bei rückwärtsfahrenden Fahrzeugen aktiviert werden, in dem der Wert von 128 der Adresse hinzuaddiert wird.

Vergibt man in der CV 1 eine Adresse kann man dort nur kurze Adressen hineinschreiben also beginnend von 1 bis 127 aber je nach Digitalzentrale kann das auch noch auf maximal 99 begrenzt sein.

Möchte man hingegen lange Adressen vergeben muß man sich mit der CV 17 und CV 18 befassen.

Hierzu muß man wissen, daß jede Adresse einen Wert in der CV 17 und einen Wert in der CV 18 hat.

Adresse 0:
CV 17 = 192
CV 18 = 0

Adresse 99:
CV 17 = 192
CV 18 = 99

Adresse 127:
CV 17 = 192
CV 18 = 127

Adresse 255:
CV 17 = 192
CV 18 = 255

Adresse 256:
CV 17 = 193
CV 18 = 0

Adresse 511:
CV 17 = 193
CV 18 = 255

Adresse 512:
CV 17 = 194
CV 18 = 0

Adresse 9999:
CV 17 = 231
CV 18 = 15

Dennoch braucht man nicht gleich in Panik zu verfallen, zur Berechnung der CV 17 und CV 18 gibt es im Internet oder zum Download nützliche Hilfsprogramme.

Je nach Steuergerät der Digitalzentralen kann auch die Vergabe von kurzen oder langen Adressen ein- und/oder umgestellt werden, so daß dann die betreffenden CV Werte der CV 17 und CV 18 von der Digitalzentrale automatisch geschrieben werden und man dieses nicht auch noch manuell machen muß.

Eines sei aber noch erwähnt!

Bei den kurzen Adressen sind die Adressen 0 und 3 für spezielle Anwendungen reserviert und sollten nicht vergeben werden.
• Adresse 0 für die Ansteuerung analoger Loks (sollte man nur sehr kurzzeitig machen, da der Lokmotor die hohe Digitalspannung mit mehr als 12 V nicht sehr lange überlebt).
• Adresse 3 für Dekoderrückstellungen auf Werkeinstellungen mit Hilfe von:
CV 8 = 8 bzw. CV 7 = 7 (sofern vom Standart abweichend).

Bildet man Doppel- oder Mehrfachtraktionen mit Hilfe der CV 19, wird temporär eine kurze Adresse vergeben, welche so lange bestehen bleibt, bis sie wieder aufgelöst wird also der Wert 0 in die CV 19 geschrieben wird, erst dann ist das betreffende Fahrzeug wieder über die zuvor vergebene Dekoderadresse ansteuerbar.

[Allstromer]

Danke für diese Grundlagen-Einführung. Bisher habe ich lange DCC-Adressen immer gemieden. Und es macht verständlich, wieso man mfx erfunden hat, bei dem man sich um solch krude Dinge keine Gedanken machen muss. Dafür handelt man sich mit mfx andere Probleme ein.

Gruß,
Moritz

[Raimund]

Moin,

so schön das DCC auch ist, das mfx steht dem aber nicht mehr nach.

Der große Vorteil ist die selbständige vergabe von Adressen, das DCC nur in der Plus Version kann.
Aber wer hat eine DCC+ Zentrale?! Ich nicht. Ich hab nur eine z21 (start).
Da muss ich alles von Hand eingeben.
Gut, bei keinen 20 Loks und Triebwagen kein Ding, aber wenn es denn mal mehr werden, da bin ich dann froh, das ich meine CS 2 nicht wegegeben habe.

Was das fahren angeht, kann das mfx genauso verändert werden, wie bei DCC, nur sind die CV unter Umständen anders angeordnet.
Aber wofür gibbet denn die CV Listen der Decoder Hersteller.....?!
Bei ESU ist immer eine bei, aber bei Märklin, hab ich bis jetzt noch keine bei gehabt.
Und mittlerweile hab ich soviel Übung, das ich auch die zickigste Lok gefühlvoll anfahren lassen kann, auch mit mfx.
Die ganzen Funktionen der Decoder muss man übrigens bei Nachrüstdecoder immer von Hand eingeben,
wenn man kein Programmiergerät hat, sondern nur eine Zentrale.

Wenn man mit Digital anfängt, kann man vorher viel lesen, wo man nach 2 Tagen die hälfte wieder vergessen hat,
oder man macht das aktiv schritt für schritt am "lebenden Objekt". So hab ich das gemacht.
Was soll passieren, wenn der Decoder so verstellt ist, das er keine Sinnvollen Handlungen mehr durchführt,
setzt man ihn auf Werkseinstellung zurück.
CV 8 Wert 8
Bis jetzt sind mir nur 3 Decoder in Rauch aufgegangen.


Ich verwende meist nur Multiprotokoll Decoder die auch mfx oder M4 verstehen. Ist bei Märklin Loks immer Sinnvoll.....

Wenn ich etwas abgeschweift bin, ´tschuljung

[Atlanta]

Moin Raimund,

die Vergabe von langen Dekoderadressen geht mit den Roco/Fleischmann Digitalsystemen also dem einfachen, ,,alten" Digitalsystem mig dem Verstärker und der Mastermultimaus, sowie den weißen z21 Start und z21 aber auch der schwarzen Z21 recht bequem, in dem man einfach auf die Vergabe von langen Dekoderadressen umstellt, dann werden die dazugehörigen Einprogrammierungen in der CV 17 und in der CV 18 automatisch übernommen.

Falls dennoch einmal der Fehler ,,Error 10" ausgegeben wird, dann bedeutet das eine bereits vergebene Dekoderadresse und man muß sich eine andere Adresse auswählen.

Über das mfx Protokoll kann ich nichts sagen, da ich nur rein DCC verwende aber auch mit einigen mfx Dekodern.

Lange Dekoderadressen sind kein ,,Hexenwerk" und besonders bei US Bahnern sehr beliebt, da sie meistens die auf den Loks vorhandenen Betriebsnummern als Dekoderadresse nutzen.

Einen weiteren Vorteil bieten lange Dekoderadressen in Bezug auf die Dekoderadresse 0 und 3, denn diese Adressen sind ja eigentlich reserviert und sollten nicht vergeben werden.
Adresse 0 ist für den kurzzeitigen Betrieb analoger Loks vorgesehen und Adresse 3 wird beim Reset auf Werkeinstellungen und als Auslieferungszustand von neuen Dekodern und digitalisierten Fahrzeugen genutzt.

Jedoch müssen wir hierbei klar zwischen kurzen und langen Adressen Unterscheiden.

Bei kurzen Adressen sind die Adressen 0 und 3 reserviert, bei den langen Adressen hingegen nicht und sie sollten ,,problemlos" vergeben werden können, dennoch sollte man gerade bei der Adresse 3 davon Abstand nehmen, diese Adresse zu vergeben, um mögliche Adreßkonflikte von vornherein auszuschließen, denn leider kann nicht jede einfache Digitalzentrale auch die zwei verschiedenen Ebenen unterscheiden.

Mangels diverser Lokprogrammer muß ich meine Programmierungen mit der Multimaus vornehmen, ich gönnte mir die z21 Start ohne WLAN Paket, um auch auf die CV Auslesefähigkeit zurückgreifen zu können, sowie notwendige Firmwareupdates der Multimäuse selber vorzunehmen.

[Raimund]

Moin Ingo,

ich steh auf Kriegsfuß mit den langen Adressen. Ich bevorzuge eher 3 stellige Adressen, wenn es denn geht. Kommt auf den Decoder an, warum weiß ich nicht.

Beispiel: Ich habe eine BR 111, will die 111 als Adresse nehmen, sollte im Kurzen Bereich eigentlich gehen, tut es aber nicht. Eine andere Lok mit der Adresse ist nicht auf der Anlage und auch nicht im Bestand. Und selbst im langen Bereich zeigt mir die z21 eine ganz andere Nummer an, als ich haben will.
Ich habe natürlich in der CV 29 Bit 5 eingeschaltet gehabt.

Also vergebe ich im DCC Bereich nur 2 stellige Adressen.


Bei mfx, wenn bei Multiprotokoll Decoder eingeschaltet, geht das ganz einfach. mfx-Zentrale auf "Pause" stellen Lok aufgleisen, vergewissern, das sie richtig steht und die Zentrale "aufwecken".
Es dauert einen Moment bis sie reagiert und den Decoder ausliest. Wenn das beendet ist, ist die Lok in der Zentrale registriert und man kann mit ihr fahren und, wenn nötig, auch während der Fahrt einstellen, so wie bei DCC auch.

[Atlanta]

Moin Raimund,

ich ob du nun lange oder kurze Adressen verwendest, bleibt ja letztlich dir überlassen.

Für meinen US Lokbestand dachte ich mir ein System aus, wie auch ich mit kurzen Adressen hinkäme.

Von den dreistelligen Loknummern sagt die erste Stelle etwas über Antriebsachsen aus die letzten zwei Stellen sind die Adressen von 1 bis 99.

Um aber die Vergabe von langen Adressen zu üben entschied ich mich beim L.T.E. Projekt, die langen Adressen zu verwenden.

Wie sich lange Adressen über die Märklin basierten Steuergeräte vergeben lassen kann ich nicht beurteilen, da ich nur die Multimäuse verwende sowohl im alten als auch neuen Roco/Flm Digitalsystem.