Re: Problem mit Roco BR 01 (62154)
von Atlanta » So 8. Mär 2015, 21:11
Hallo Nico,
laß' dich nicht entmutigen, die Sache mit den Gleisradien ist gerade bei der Modellbahn in der recht sperrigen Baugröße H0 oder größer immer eine Gratwanderung. Es ist immer eine abwägung was will man darstellen und was kann man darstellen, damit der Gesamteindruck nicht darunter leidet.
Die Modelbahnhersteller sind da keine große Hilfe, bei denen überwiegt noch die Meinung der 1950er Jahre, daß man bei einer "Spielbahn" auf der Fläche von 2 m x 1 m möglichst alles darstellen kann, demensprechend wurden deren Gleisgeometrien und Sortimente entwickelt, wenn maßstäbliche Waggongs nicht passen, wird der Maßstab abgeändert und die Waggons verkleinert, damit das Zubehör auch so einigermaßen paßt wurde auch da munter rumgetrickst.
Bei dieser Auffassung sind viele Modellbahnhersteller immer noch geblieben, allerdings bieten sie auch Modelle an, die allerdings mit dem Gleismaterial der Anfangspackungen nich mehr auskommen, meistens auch nicht mehr mit dem heimischen Platz, Alternativlösungen mußten von den Modellbahnern etntwickelt werden. Größe Anagen war die eine Antwort darauf, freies Bauen eine weitere aber auch der Zusammenschluß mehrerer Modellbahner zu Eisenbahnvereinen oder Modulbauvereinen oder Klubs.
Klub- oder Vereinsanlagen haben meistens ein bestimmtes Thema, es gibt aber auch Modulgruppen, -klubs und -vereine, welche am Spaß an der Freude sich bei Treffen zusammenfinden, jeder sein Modul oder Segment mitbringt und in einer angemieteten Halle so eine individuell gestaltete große Modelbahnanage entsteht, wie man sie oft auch bei Modellbaubörsen oder Ausstellungen bewundern kann.
Wenn der heimische Platz nicht ausreicht, könnte man an eine der Alternativlösungen denken und diese favourisieren. Es muß ja nict gleich ein Klub oder Verein sein, sondern man kann auch selber oder mit Freunden sein eigenes Konzept oder Projekt voranreiben.
Wenn es aber die heimische Anlage sein soll muß man dann sehen, wenn die Lok nicht ganz so kurvenläufig ist, wie man sie sich umbauen kann, damit sie noch eingesetzt werden kann.
Es gibt viele schöne, große Dampflokomotiven, die mir auch gefielen, die sprengen aber sehr oft den Rahmen des Möglichen. Sie passen entweder nicht auf die zu kleinen Drehscheiben oder sind zu lang, um durch die zu engen Gleisradien hindurchzupassen. Letztlich wird es dann eine Entscheidung geben müssen, daß man eben keine größeren Dampfloks einsetzen kann.
Der Big-Boy eine Doppeltriebwerkslok aus den USA mit der Achsfolge 4-8-8-4 (2-D-D-2) oder die Triplex, eine Dreifachtriebwerkslok mit der Achsfolge 2-8-8-8-2 bzw. 2-8-8-8-4 (1-D-D-D-1) bzw. (1-D-D-D-2) wären beides schöne Maschinen, beide sind im Modell etwa 48 cm lang und passen schonmal auf fast garkeine Drehscheibe, sie können eigentlich nur im Gleisdreieck oder in einer Kehrschleife gewende werden. Deren Kurvenmindestradius ist mit 24" Zoll = 609,6 mm angegeben, besser wären Mindestradien um die 30" Zoll = 762 mm.
Du siehst schon, worauf ich hinaus will, auch die Dimensionen sprengen den Rahmen des Machbaren, verzichte ieber auf zu große Loks und konzentriere dich auf kleinere Modelle die eher zu deinen Mögichkeiten zu Hause passen.
Wenn man beengte Platzverhätnisse hat, wäre die Alternative eine schmälere Spur, wie es unsere Schmalspurbahner vormachen, man kann sogar in der Baugröße H0 bleiben.
Gängige Schmalspuren sind:
H0m = 12 mm
H0n3 = 10,5 mm (USA, schweizer Zahnradbahn)
H0n30/H0e = 9 mm
H0n2/H0f = 6,5 mm
Die Schmalspurbahner verwenden aber auch selber recht großzügige Gleisradien, z.B. 700 mm und dennoch kann man mit einer Schmalspuranlage viel Spaß haben, je nach gewähltem Vorbild oder nach eigenem "Friemel".
Schönen Gruß,
Ingo
G.W.&.A.R.R. in H0 US Süd- und Pfirsichstaat Georgia 1928
L.T.E. – Lübeck Travemünder Eisenbahn Epoche I + II in H0/H0e
Mechanisches Stellwerk