Tonstudio für die Moba!?




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Tonstudio für die Moba!?

Beitragvon HF110c » Fr 13. Nov 2015, 22:42

Hallo,

nein, ich habe nicht das Hobby gewechselt oder gar das Forum verwechselt. Ich beginne mal mit der Vorgeschichte, damit der Kontext erkennbar wird.

Neulich hörte ich ein über zwanzig Jahre altes Mixtape, welches einige Beschädigungen in der Tonspur aufwies. Darauf war ein Song, den ich zwar vom Hören aber nicht mit Namen bzw. dem des Künstlers kannte. Leider war die Tonspur unvollständig, aber den Song hätte ich doch ganz gern wieder vollständig. Meine Tochter hat eine App auf ihrem Smartphone, mit dem sie Songs identifizieren kann. Nach kurzer Zeit kam heraus, dass es sich um den Song "Fuck Dub" von Tosca handelte. Eine Suche bei Youtube förderte tatsächlich die richtigen Ergebnisse zutage, allerdings ist die Nummer auf meinem Tape nicht unwesentlich schneller und so war die Version bei YT doch etwas unbefriedigend. Liegt vielleicht daran, dass ich mit Trip Hop nicht viel anfangen kann. Mir kam dann der Gedanke, dass ich mal nach einer möglichst kostengünstigen technischen Lösung für das Problem suchen sollte, um das Gefundene in das gewünschte/gewohnte Tempo zu überführen. Eine kurze Suche bei Google ergab eine probate Lösung. Sie heißt und ist eigentlich eine vollwertige Studiosoftware für Musikschaffende. Von so etwas habe ich in etwa ähnlich viel Ahnung wie ein Nilpferd von Quantenphysik. Trotzdem war ich nach kurzer Einarbeitung in das Programm, verbunden mit etwas Herumspielerei, in der Lage, den bei YT gefundenen, langsamen Song auf das richtige Tempo zu beschleunigen. Ich verwende das Programm momentan in der Trial-Version, welche man entweder ohne Registrierung 7 Tage oder mit Registrierung 30 Tage lang kostenlos verwenden kann. Bei der registrierten Trial-Version bekommt man übrigens einen Gutscheincode über 10,- € für den Kauf einer von vielen Softwarelösungen von Magix, welche das Samplitude Music Studio um 10% günstiger macht.

Soviel zur Vorgeschichte. Mir kam während der Beschäftigung mit dem Studio der Gedanke, dass es zur Bearbeitung von Sounddateien aus dem Modellbahnbereich ein sehr interessantes Werkzeug für die Sounddecoderverbieger in unseren Reihen wäre. Schließlich handelt es sich um .wav-Dateien, die man noch nicht mal aus dem .mp3-Format konvertieren muss. In den nächsten Tagen werde ich mal ein paar ESU-Sounddateien überarbeiten. Mal sehen was sich damit machen lässt. Erste Ideen habe ich schon dafür. Vielleicht lassen sie sich ja umsetzen!?

Lieben Gruß

HF110c
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Re: Tonstudio für die Moba!?

Beitragvon joe » Sa 14. Nov 2015, 11:45

Hallo HF110c,
jetzt machst du mich neugierig.
joe
 

Re: Tonstudio für die Moba!?

Beitragvon HF110c » Sa 14. Nov 2015, 22:17

Hallo joe,

ich meine mich daran zu erinnern, dass ESU 2008 auf der eigenen Website einen Toningenieur suchte. Wenn man jetzt 1 + 1 zusammenzählt, so liegt die Verbindung von ESU, Toningenieur und seinem Werkzeug (Studiosoftware) eigentlich auf der Hand. Also braucht man nur eine Software, welche auch für Laien mit gefährlichem Halbwissen einigermaßen intuitiv erlernbar ist. Zudem muss man .wav-Dateien in das Programm importieren können, damit man sie bearbeiten kann. Danach muss man die bearbeiteten Dateien im .wav-Format wieder exportieren können. Soweit zum Gedankengang im Großen und Ganzen.

Nun zu den Anwendungsmöglichkeiten im Modellbahnbereich. Manche Sounds bei ESU hören sich etwas eigenartig an. Sie sind nicht schlecht, aber irgendwie fehlt manchen Sounds das gewisse Etwas. Ok, das mag jetzt ausschließlich meine subjektive Meinung darstellen und andere denken sicher anders darüber. Aus eigener Erfahrung weiss ich aber, dass Unternehmen gewinnorientiert sind. Aus diesem Grund werden Dinge immer nur bis zur "Marktreife" entwickelt. Also bleibt noch ordentlich Spielraum nach oben, damit man mit der folgenden Produktgeneration weitere Attribute zur Seite stellen kann, ohne dessen Entwicklungskosten allzu sehr in die Höhe zu treiben. Ein vorhandenes Soundprojekt ist einfacher zu modifizieren als ein komplett neues zu entwickeln. Wenn man als Anwender nun einem älteren Soundchip (ich verwende gern die ESU LokSound V 3.5) mit einer veränderten Sounddatei etwas mehr Individualität verleihen kann, dann spart man damit eine Menge Geld, weil man die älteren Decoder gebraucht preiswerter bekommt als die neuen der Nachfolgegeneration. Angenommen der Sound des Hornes gefällt einem nicht, dann lässt er sich mit der Studiosoftware anpassen, wenn die alternativen Versionen aus der ESU-Zusatzdatei partout nicht passen wollen. Ähnlich verhält es sich mit dem Sound der V160. Der Motor passt für eine V160 der Serienversion recht gut. Allerdings dürfte der Motor der Vorserienloks (Lollo) im Standgas doch ein bisschen tiefer brummeln und auch bei Volllast dürfte er ein wenig tiefer grollen. Ein anderes Projekt wäre ein V162-Sound. Darin würde der 16 Zylinder Motor der Vorserien-V160 mit einem 12 Zylinder Büssing Motor mit 500 PS kombiniert, den man zusätzlich zuschalten kann. Der Motorsound vom Triebwagen der BR 624.5 passt leider nicht, weshalb man wohl selbst etwas zurechtbasteln muss. Genau das sollte mit der Tonstudiosoftware funktionieren. Also machen wir einfach mal genau das, was ein Techno-DJ auch macht. Er nimmt etwas, was es schon gibt und bearbeitet es so, dass etwas neues dabei herauskommt. Das verspricht eine spannende Sache zu werden.

Lieben Gruß

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Re: Tonstudio für die Moba!?

Beitragvon Micha7fkb » So 15. Nov 2015, 22:29

Hallo HF110c,

war jetzt gerade am überlegen, das du von Magix Samplitude nutzen kannst: virtuelle Instrumente und Chor scheiden schon mal aus :hpy:
EQ, ein paar Effekte und die Masteringsoftware (ich bin auch Musiker und kenne mich da ein wenig aus) - wenn du mit einem guten Mikrofon und Aufnahmegerät dich ans lebende Objekt stellen könntest und das dann bearbeitet in ein Soundprojekt einarbeiten kannst, das wäre schon genial.

Und .wav kann eigentlich jedes ordentliche Musikprogramm, ich hab da was älteres von Steinberg, aber nicht so wirklich die Zeit, mich damit zu beschäftigen.

Gruß
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Re: Tonstudio für die Moba!?

Beitragvon HF110c » So 15. Nov 2015, 23:13

Hallo Michae7fkb,

von einem Freund, der selbst Musik macht, bekam ich den Tipp, dass ich es auch mal mit Reaper versuchen könnte. Zu meinem Glück habe ich keinerlei Ahnung von der Materie, weshalb ich ziemlich vorbehaltlos an die Sache herangehen kann.

Die lebenden Objekte meines Interessengebietes existieren leider nicht mehr. Deshalb möchte ich lediglich die ESU Sounddateien für meine Zwecke modifizieren. Dafür sollte Magix Samplitude reichen. Als DAU wäre ich froh, wenn sich damit etwas brauchbares zaubern lässt. Frei nach dem Film mit James Dean: Denn sie wissen nicht was sie tun...

Lieben Gruß

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Re: Tonstudio für die Moba!?

Beitragvon Micha7fkb » Mo 16. Nov 2015, 00:21

Halo HF110c,

als Musiker, der eher Hardware-Effekte benutzt, kenn ich mich mit Musik-Software nicht so aus, aber mal platt gesagt: was an Tönen nicht da ist, kann man nicht hinzufügen. Im Grunde kannst du fast nur mit dem Equalizer bestimmte Frequenzbereiche in der Lautstärke anheben, wenn sie zu dünn daherkommen. Ich verbiege ja den Klang meiner Gitarren mittels Effekten, damit sie cool rüberkommen.

Aber mach mal!

Gruß
Micha
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Re: Tonstudio für die Moba!?

Beitragvon oligluck » Mo 16. Nov 2015, 12:22

Moin HF110C,
mir ist nun nicht so wirklich klar, was du vorhast:
die Soundschnipsel in den Esu-Projekten sind geschützt, lassen sich nicht extrahieren (wäre eh nicht nur unfein, sondern auch nicht erlaubt).

Du kannst also eigene Samples, ob vorhanden oder selber aufgenommen, äandern oder ggf. abmischen und dann einem Projekt hinzufügen.
Dafür dürfte das Audioprogramm, mit dessen Bedienung du klar kommst, gerade richtig sein.
Wenn du dir die einzelnen Sequenzen in einem Soundprojekt anschaust (-hörst), wird deutlich, dass Einiges dazu gehört, sie so zurechtzubasteln, dass daraus stimmige Abfolgen entstehen.
Vom Hörensagen meine ich zu wissen, dass für ein komplettes Soundprojekt rumbummelig ein Mannmonat angesetzt wird - für jemanden, der davon einen Plan hat, wohlgemerkt :hppy2:
Unsereins dürfte vorsichtig mal Faktor 3-5 ansetzen :rollEyes:

Interessant wird das Ganze eigentlich dann, wenn man die Möglichkeit hat, selber aufzunehmen, aber das geht schwerlich mit Bordmitteln.
Für Videoaufnahmen mit der Digitalknipse habe ich ein Mikro, das als Einstiegsmodell gilt, trotzdem war die Assimilierung schmerzhaft :mx10:

Fahrzeuge, die nicht mehr existieren, machen das Ganze natürlich ungleich schwieriger. Von den dreieinhalb existierenden Museumsloks kann man immerhin Aufnahmen machen und ggf. abändern, sofern im Betriebszustand 19xx irgendwelche Aggregate anders oder noch oder noch nicht vorhanden waren. Das düfte bei den üblichen Verdächtigen nicht anders laufen - Hauptsache, das Ergebnis hört sich stimmig an.

Immerhin gibt es die Möglichkeit, anhand der Vielzahl von Soundschnipseln, die frei verfügbar sind (Esu Templates et al.) ein Soundprojekt zu individualisieren:

das "Läutwerk" aus diesem Filmchen



hatte ich mal spaßeshalber in eine V51 implantiert :mrgreen:


Viele Grüße,
Oliver

Edit: dat kriech ich nich hier rein, dat Filmeken...

Moderationsedit: Video boardgerecht eingefügt


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Re: Tonstudio für die Moba!?

Beitragvon HF110c » Mo 16. Nov 2015, 14:08

Hallo Oliver,

es dürfte ESU einen feuchten Keks interessieren was ich ausschließlich für meine privaten Zwecke aus ihren Dateien mache. Meine Fahrzeuge kommen auf keiner Ausstellung einem Publikum zu Ohren (abgesehen von denen, welche die Originaldatei auf dem Chip haben. Selbst wenn ein modifizierter Sound drauf ist, kann man den Dingern auch den Brüllwürfel stummschalten. Rechtlich dürfte es damit also keine Probleme geben.

Lieben Gruß

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Re: Tonstudio für die Moba!?

Beitragvon oligluck » Mi 18. Nov 2015, 15:14

Moin HF110C,
ich wollte dir eh keine illegalen Maschenschaften unterstellen - falls das so rüber gekommen sein sollte...

Und sicher, Esu wird das nicht interessieren. Die sind froh, wenn jemand ihre Decoder kauft und damit was Gescheites anzustellen weiß :mx16:
Leider weiß ich nicht, ob die Soundschnipsel, wenn über den Programmer abgespielt, in irgendeiner Form "kastriert" sind - falls nicht, wäre es ein Leichtes, sie direkt dabei aufzunehmen und dann nach Gusto anzupassen.
Dies würde noch kein reverse engeneering darstellen, wäre somit sauber.
Nun müsste ich doch glatt mal wissen, was in den Nutzungsbedingungen steht, denen ich beim Download von Sounddateien regelnäßig zustimme, ohne sie jemals gelesen zu haben... :mx10:


Dabei fällt mir ein, dass ich noch in zwei Loks einen Loksound 3.5 drin habe, die gelegentlich mal gegen V4 getauscht werden sollen, wegen ABC.
Falls du also mal wieder einen 3.5 brauchst, melde dich gerne.


Viele Grüße,
Oliver


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Re: Tonstudio für die Moba!?

Beitragvon HF110c » Do 19. Nov 2015, 08:59

Hallo Oliver,

vielen Dank für dein Angebot mit den ESU LokSound V3.5, auf das ich gerne eingehen werde, sobald hier diverse vorrangige Beschaffungen abgeschlossen sind. Für Modellbahniges fehlt mir momentan das Geld wie auch die nötige Zeit, weshalb ich das Hobby etwas schleifen lassen muss.

So, bin schon wieder auf dem Sprung, weil ich heute mit einem Tagesticket für die Öffies ausgestattet bin und nun eine wahre Odyssee durch meinen Terminkalender voller Außentermine machen muss.

Lieben Gruß

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