Wie finde ich den richtigen Ton?




Moderator: Atlanta

Wie finde ich den richtigen Ton?

Beitragvon oligluck » So 27. Dez 2015, 16:00

Moin,
es geht um den "Farbton"...

Für die Weihnachtsferien habe ich mir fest vorgenommen, ein Regal für die oft verwendeten Lacke zu bauen.
Problematisch ist dabei, dass die Lacke, in ihren Gläsern, allenfalls aufgeschüttelt Hinweis auf den enthaltenen Farbton liefern.
Im Falle der wasserlöslichen Vallejo-Lacke ist nicht einmal das hilfreich, dank der milchigen Plastikfläschchen.

Die von den Herstellern lieferbaren Farbkeile sind auch nur bedingt tauglich.
Also habe ich mir überlegt........

zuvor zwei Fotos, um was es überhaupt geht.

Zuerst die Weinert-Farben - hier benötige ich nur die für Ep Zwo wichtigen Farbtöne:

Bild

Ein paar mehr mehr sind es dann bei den wasserlöslichen Vallejos:

Bild


So munter aufgestellt, wie für diese Fotos, sind sie natürlich üblicherweise nicht.
Sondern momentan noch geschachtelt und hoffentlich ab nächster Woche regalisiert.

Meine Überlegung nun: wann immer ich einen dieser Lacke spritze, wird auch ein 5x5cm großes Stück Rückwand (HDF, weiß beschichtet) mit lackiert, so dass sich im Laufe der Zeit eine Sammlung von verlässlichen Farbmustern entwickelt.

Denn ich gebe zu, dass ich bei der Vielzahl an Farbtönen ein wenig überfordert bin: wie handhabt ihr das?

Natürlich benötigt man selten alle Farbtöne, kann sie ja auch mischen. Es gibt jedoch einige Anwendungsfälle, bei denen die Reproduzierbarkeit an oberster Stelle steht.
Das gilt insbesondere für die Weinert-Acryllacke auf Basis von n-Butylester, für die ich keinen tauglichen Ersatz gefunden habe, allenfalls die Steinhagen-Farben;
die Vallejo-Lacke auf Wasserbasis stammen aus einem Vor-Inventur-Abverkauf, daher sind es nun plötzlich so viele geworden, ich war selber überrascht :mx10:


Viele Grüße,
Oliver


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von Anzeige » So 27. Dez 2015, 16:00

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Re: Wie finde ich den richtigen Ton?

Beitragvon joe » So 27. Dez 2015, 22:34

Hallo Oliver,
jetzt kommen meine 2 Cent obwohl ich nicht aktiv airbrushe:
Ich würde den Untergrund mit dem Standart-Grundierer vorbehandeln, bevor ich die Farbe aufbrushe!
joe
 

Re: Wie finde ich den richtigen Ton?

Beitragvon HF110c » So 27. Dez 2015, 23:52

Hallo Oliver,

für dein spezifisches Problem habe ich spontan keine probate Lösung parat. Ich orientiere mich bei den bei mir am meisten verwendeten Lacken an den RAL-Bezeichnungen. Bei den Weinert Lacken bleibt es bei meinem recht schmalen Spektrum deshalb recht übersichtlich. Bei den Revell Dosen kommt ein kleiner Klecks des jeweiligen Farbtones auf den Boden der entsprechenden Dose, weil ich die Dinger aus Gründen der besseren Haltbarkeit auf ihren Deckeln stehend lagere. Erst etwa zehn Minuten vor der Verwendung stelle ich sie auf ihren Boden, damit das Dicke vom Deckel in die Dose laufen kann.

Einen kleinen Tipp habe ich aber dennoch. Nimm dir mehrere Kisten und verteile deine Lacke nach ihrem Verwendungszweck. Kategorien sind bei mir:
- Fahrzeugneulackierung
- Patinierung
- Gebäudebau
- diverse (z.B. Preiserleins anmalen)
Auf diese Weise halte ich in meinem Farblager einigermaßen Übersicht.

Lieben Gruß

HF110c
Ich muss wohl kaputt sein. Nie funktioniere ich so, wie andere mich gerne hätten.
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Re: Wie finde ich den richtigen Ton?

Beitragvon oligluck » Mo 28. Dez 2015, 16:05

Moin,
ich danke euch für den Input!

Im Grunde bestelle ich die Farben lieber auch Projektorientiert, so bleibt dann die Menge überschaubar.
Einen sinnvollen Grundstock an Farben zu finden, ist nicht ganz einfach, und im Falle der Vallejo-Fläschchen kam dann eben noch ein Supersonderschmusepreis hinzu.
Und weil ich hier auf dem Land wohne, was Vorteile hat (nachts ist es absolut still), aber auch Nachteile wie z.B. nur Beschaffung über Versand, mutierte ich irgendwann zum Hamster.

Joe:
die Plättchen zu grundieren, ist eine gute Idee! Verzeih', wenn ich das nicht erwähnt hatte, aber das ist natürlich genauso geplant, wie es wichtig ist.

HF110C: über den Vorschlag werde ich nachdenken: er gefällt mir.
Es gibt jedoch Überschneidungen, so dass ich mir über die Effizienz Gedanken machen muss. Die Farben, die unter den Oberbegriff "Rost" fallen, kann ich sofort und bedenkenlos separieren.
Gleiches trifft auf die Farben zu, die epochentypisch nur für bestimmtes Rollmaterial eingesetzt werden, ohne dass sie für Landschaft benötigt werden.


Was ich heute noch nicht beurteilen kann, ist die Haltbarkeit:
die Revell-Aqua-Color-Farben sind ansich nicht schlecht, sie altern aber ab der ersten Öffnung. Bei den Ölfarben (Email oder Enamel) von Revell oder Humbrol gab es dieses Zeitlimit praktisch nicht.
Von den Revell-Töpfchen habe ich noch ein paar Hundert;
was ich an denen nicht mag, ist, dass man sie ewig aufrühren muss.
Hinzu kommt, dass ich (wenn ich meiner Frau glauben darf) eine Hundenase habe:
der penetrante Geruch benötigt Monate, um nicht mehr wahrnehmbar zu sein.

Ich beneide jeden, der mit diesem Problem nicht zu kämpfen hat!
Bei mir kommt es allerdings zum Tragen und erschwert das Ganze noch zusätzlich.


Viele Grüße,
Oliver


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Re: Wie finde ich den richtigen Ton?

Beitragvon Grossbahn » Mo 28. Dez 2015, 17:10

Hallo,

bei mir sieht es ähnlich wie auf den obigen Fotos aus, mit der Zeit ist einiges zusammengekommen. Ich verwende hauptsächlich Vallejo-Farben.
Am häufigsten benötige ich Farben für die Landschaftsgestaltung und zum Patinieren. Die Farben stehen, ähnlich wie oben, auf dem Haufen - ich habe da kein besonderes System - ich schaue einfach, was man verwenden kann. Selten verwende ich einen Originalfarbton - ich mische so lange, bis mir die Farbe gefällt.
Die Farben sehen außerdem, je nach Untergrund, alter oder Farbcharge sowieso immer anders aus - da ist dann, meiner Meinung nach, so eine selbst angefertigte Farbtafel nicht notwendig.

Beim Fahrzeugbau richtet man sich ohnehin nach den Vorbild und hat da eine RAL- oder TGL-Farbnummer und braucht nicht nach Augenmaß aussuchen.
Für die DR-Bahner habe ich mal eine Farbreferenztabelle erarbeitet, welche RAL-Farbe entspricht welcher TGL-Farbe und welche Modell-Farbe von welchen Hersteller ist verwendbar.

Siehe hier, da habe ich diese Thematik mal besprochen:
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Re: Wie finde ich den richtigen Ton?

Beitragvon oligluck » Mo 28. Dez 2015, 22:13

Nun, TGL-Farben sind nicht allzu interessant für mich, für manch anderen aber bestimmt.
Pinne sie einfach mal irgendwo hier an. :hppy2:

Mit dem Thema dieses Threads hat das rein gar nichts zu tun...



Wenn bei Vallejo von Charge zu Charge Unterschiede bestehen sollten, wären sie nicht ernst zu nehmen.
Das kann ich momentan weder bestätigen, noch in Abrede stellen.

In vielen Fällen ("ich mische mir meine Wunschfarbe nach Gefühl") ist das Latte, natürlich. :roll:


Viele Grüße,
Oliver


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Re: Wie finde ich den richtigen Ton?

Beitragvon Grossbahn » Di 29. Dez 2015, 11:11

oligluck hat geschrieben:Nun, TGL-Farben sind nicht allzu interessant für mich, für manch anderen aber bestimmt.
Pinne sie einfach mal irgendwo hier an. :hppy2:

Mit dem Thema dieses Threads hat das rein gar nichts zu tun...



Wenn bei Vallejo von Charge zu Charge Unterschiede bestehen sollten, wären sie nicht ernst zu nehmen.
Das kann ich momentan weder bestätigen, noch in Abrede stellen.

In vielen Fällen ("ich mische mir meine Wunschfarbe nach Gefühl") ist das Latte, natürlich. :roll:


Viele Grüße,
Oliver


... vielleicht hab ich mich auch nur verdrückt ausgekehrt. :lwgsmiley:

Es ist nicht ausgeschlossen, dass eine überalterte Farbcharge nach der Verarbeitung einen anderen Farbschlag zeigt. Außerdem ist der Untergrund nicht zu vernachlässigen, daher wäre solch eine selbst angefertigte Farbtafel nur ein sehr grober Anhaltspunkt.
Auf einem Modell oder anderer Untergrundkonstellation oder in anderer Konsistenz aufgebracht, mag die Farbe wieder anders aussehen.
Ich persönlich brauche zum groben auseinander halten von Farben keine Farbtafel. Erst wenn es an die feinen Nuancen geht - nur da würde ich die Originalfarbtafeln des Herstellers nehmen, denn man weiß ja nicht, wie hoch die Fehlerquote der selbst erstellten Farbtafel ist.

Wenn es dann ans Lackieren geht, da sollte man vorher einen Farbtest machen und schauen, wie die gerade verwendete Farbe am Objekt getrocknet aussieht. Auf eine, vor längerer Zeit, selbst erstellte Farbtafel würde ich mich da nicht verlassen.

Ja, und ganz am Ende der Kette - jeder sieht Farben auch wieder etwas anders - geeichte Augen hat wohl keiner. :zwnk:

Aber als Tapetenersatz könnte man die Wände des Bastelkellers mit den Farbproben dekorieren, alleine mit Vallejofarben wären das einige Hundert farbenfrohe Stellen - das wäre mal was anderes. :zwnk: :zwnk:
Gruß von der Ostseeküste

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Re: Wie finde ich den richtigen Ton?

Beitragvon Grossbahn » Di 29. Dez 2015, 11:37

@ Oliver

... außerdem versuche ich mir gerade vorzustellen, wie Deine Idee in der Praxis funktionieren soll. :rollEyes:

Du hast da dann nach einiger Zeit eine nicht unerheblich große Fläche mit auf-gesprühten Farbklexen. Wenn Du dann eine bestimmte Farbe suchst, dann stellst Du Dich vor diese Farbklexfläche und suchst den Dir richtig erscheinenden Farbton aus.
Wenn Du ihn dann gefunden hast, dann hast Du aber noch nicht das richtige Farbfläschchen in der Hand. Dann geht es also los, die zu diesen Farbklex gehörende Farbflasche zu finden. :mx10:

Also ich würde da einfach die Originalfarbtafel des Herstellers nehmen, dort sind gleich die Farbnummern drauf, die identisch mit denen auf den Fläschchen sind und die Farbfläschchen der Nummerierung nach sortiert ins Regal stellen. :zwnk:
Gruß von der Ostseeküste

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Re: Wie finde ich den richtigen Ton?

Beitragvon oligluck » Di 29. Dez 2015, 14:31

Grossbahn hat geschrieben:@ Oliver

... außerdem versuche ich mir gerade vorzustellen, wie Deine Idee in der Praxis funktionieren soll. :rollEyes:

Du hast da dann nach einiger Zeit eine nicht unerheblich große Fläche mit auf-gesprühten Farbklexen. Wenn Du dann eine bestimmte Farbe suchst, dann stellst Du Dich vor diese Farbklexfläche und suchst den Dir richtig erscheinenden Farbton aus.


Das ist so ziemlich genau die Idee dahinter :mrgreen:
Wobei es keine Farbkleckse sein sollen, sondern vollflächig lackierte Tafelchen.
Ob ich sie nun an die Wand hänge oder auf Leisten stelle, ist egal.
Um meinetwegen schwarz und gelb auseinander zu halten, reichen die Flaschen aus, natürlich.
Aber gerade die sehr ähnlichen Farben lassen sich so sehr gut vergleichen, neben das zu lackierende Modell gehalten.

Der Vallejo-Farbfächer mag ja ganz nett sein, aber dort sind die Farben aufgedruckt - das ist keinesfalls genauer als die originalen Farben...
Und die Mini-Beipackzettel in den Set-Kästen sind ein Witz.

Wenn die Farben so alt werden sollten, dass sich der Farbton ändert, dann sind sie längst hinüber - das ist der Nachteil bei Acrylfarben.


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Re: Wie finde ich den richtigen Ton?

Beitragvon Micha7fkb » Do 31. Dez 2015, 18:43

Hallo Oliver,

ich hab ein ähnlicher Problem mit irgendwelchen Schrauben usw. Ich hatte sie mir auch "Projektbezogen" in irgendwelche Schachteln und Tüten gepackt, die ich dann irgendwo im Haus hingepackt hatte - und wenn ich mal was außerpalnmäßiges brauchte, nichts gefunden und dann in den Baumarkt und neu gekauft.... Also hatte ich mal drüber nachgedacht und mir vorgenommen alle Projektreste aufzulösen und alles in eine Kiste (mit Fächern natürlich) hineinzutun.

Was sich dergestalt auf die Farben auch anwenden läßt: Jede Farbe hat ihren Platz im Regal. Dazu machst du deine Farbplättchen in irgendeine Box (oder auch hinter die Farben ins Regal) und beschriftest alle mit Herstellernummer, Farbnummer, RAL-Nummer usw und sortierst sie nach Gebrauch wieder zurück. Dein Regalplatz hat die gleiche Beschriftung.

Es gibt RAL-Karten, wenn man eine bestimmte Farbe sucht und so kannst du ans Regal gehen und die entsprechende Farbe herausnehmen. Oder einzeln nachbestellen. Oder auch verschiedene Hersteller vergleichen anhand der RAL-Karte und den Herstellerversprechungen und entweder meckern, nachbessern lassen oder den Hersteller vergessen. Natürlich auch die Farbplättchen mit der RAL-Karte vergleichen.

Gruß
Micha

PS: Guten Rutsch!
Micha7fkb
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